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„Wer Lützerath angreift, greift unsere Zukunft an“

 

Lützerath, 08.01.2023

Das Aktionsbündnis „Lützerath Unräumbar“ hat massiven Widerstand gegen die Zerstörung des Dorfs Lützerath an der Grubenkante des Braunkohletagebaus Garzweiler II angekündigt. In dem Aktionsbündnis haben sich unterschiedliche Gruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung zusammengeschlossen, darunter Alle Dörfer bleiben, Ende Gelände und Fridays for Future. Gemeinsam mit den Menschen, die Lützerath bereits seit Jahren aktiv sind, will das Bündnis das Dorf verteidigen und sich der Ausweitung des Tagesbaus widersetzen, um eine Verschärfung der Klimakrise zu verhindern.

Für den 17.01.2023 hat „Lützerath Unräumbar“ zu einem gemeinsamen Aktionstag aufgerufen. Schon in den kommenden Tagen wollen einzelne Gruppen des Bündnisses Widerstand gegen die aktuell laufenden Vorbereitungen für die Räumung und gegen den Abriss des Dorfes leisten.

Dazu Luka Scott, Sprecherin von „Lützerath Unräumbar“ (Ende Gelände): „Deutschland hat gerade wieder seine viel zu laschen Klimaziele verfehlt, weil zu viel Kohle verbrannt wird. Doch statt endlich sofort aus der Kohle auszusteigen, soll Lützerath abgebaggert werden. Damit wird eine neue Klimabombe gezündet – mit katastrophalen Folgen. Und während der Braunkohlebagger direkt auf Lützerath zuhält, ist das erste Schiff mit flüssigem Fracking-Gas in Wilhelmshaven angekommen. Dabei ist Flüssiggas genauso ein Klimakiller wie die Kohle. In Lützerath werden wir diese Klimaverbrechen stoppen. Wir vom Bündnis Lützerath Unräumbar werden um jeden Baum, um jedes Haus, um jeden Meter in diesem Dorf kämpfen. Denn wer Lützerath angreift, greift unsere Zukunft an.“

 

 

RWE will Lützerath abreißen lassen, um an den darunter liegenden Kohleflöz heranzukommen. 280 Millionen Tonnen Braunkohle will der Energiekonzern auf diese Weise allein in Garzweiler II noch abbauen. Die Wirtschaftsministerin von NRW, Mona Neubaur und ihr Grüner Parteikollege Robert Habeck hatten nach Gesprächen mit RWE den Weg dafür frei gemacht. Allerdings belegen mehrere wissenschaftliche Studien, dass der Abriss von Lützerath für die Sicherung der Energieversorgung unnötig ist. Stattdessen würden der Abbau und das Verbrennen der besonders klimaschädlichen Braunkohle das Einhalten der 1,5-Grad-Grenze unmöglich machen und zum Hindernis für die notwendige Energiewende werden.

Seraya Kutterer, ebenfalls Sprecherin von „Lützerath Unräumbar“ (Extinction Rebellion) erklärt: „Die Bundesregierung steht unter Lobbyeinfluss, das ist kein Geheimnis. Durch diesen Einfluss für die Profitinteressen der Großkonzerne soll die Braunkohle unter Lützerath abgebaggert werden. Damit wird die 1,5-Grad-Grenze für Deutschland überschritten. Gemeinsam kämpfen wir für den Erhalt Lützeraths, den Erhalt unserer Lebensgrundlagen und gegen den Lobbyeinfluss der fossilen Industrie.“
Dina Hamid, Sprecherin von „Lützerath Lebt“ ergänzt: „Seitdem am vergangenen Montag der Polizeieinsatz in Lützerath angefangen hat, wird uns wieder klar, warum wir noch nicht aus der Kohle ausgestiegen sind. Unser Staat schützt hier mit viel Geld und Einsatz die Gewinne von RWE. Wir aber schützen das Leben. Wir verteidigen Lützerath, weil wir Lützerath lieben und weil wir endlich demokratisch darüber entscheiden wollen, welchen Strom wir produzieren und wofür.“
Im Aktionsbündnis „Lützerath Unräumbar“ haben sich unterschiedliche Gruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung zusammengeschlossen: Alle Dörfer Bleiben, ausgeco2hlt, Ende Gelände, Extinction Rebellion, Fridays for Future, Die Kirche(n) im Dorf lassen, Interventionistische Linke, Kohle erSetzen, Letzte Generation, Scientist Rebellion, RWE & Co. Enteignen, End Fossil: Occupy! und Ums Ganze. Dass sie über einen längeren Zeitraum und am gleichen Ort ihre Kräfte bündeln, ist eine neue Qualität in der Bewegung für Klimagerechtigkeit.

 

Quelle: Alle Dörfer bleiben

By CUH