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Erkelenz

In den vergangenen Wochen hat die Anzahl der Veranstaltungen gegen Rechtsextremismus und die AFD in Deutschland stetig zugenommen. Das Internetportal „Zusammen gegen Rechts“ listet derzeit mehr als 20 Veranstaltungen in Nordrhein-Westfalen für den gestrigen Samstag und weitere sieben für den heutigen Sonntag auf.

Der Auslöser für diese verstärkten Proteste war eine Recherche des Medienhauses Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter mit Politikern von AfD, CDU und Werteunion im November in Potsdam. Bei diesem Treffen wurde unter dem Begriff „Remigration“ diskutiert, der die Vertreibung von Millionen Menschen ausländischer Herkunft aus Deutschland thematisiert.

Verfassungsschutzpräsident Haldenwang rief im Kontraste-Interview die „schweigende Mehrheit“ der Gesellschaft auf, für die Demokratie einzustehen. Dies scheint jetzt passiert zu sein, denn die verstärkten Proteste im ganzen Land zeigen, dass in der Bevölkerung ein starkes Bewusstsein für die Verteidigung von Demokratie und Menschenrechten vorhanden ist. Die Tatsache, dass seit gut drei Wochen Hunderttausende Menschen deutschlandweit gegen Rechtsextremismus und die AfD auf die Straße gehen, unterstreicht die wachsende Beteiligung gegen rechtsextreme Positionen. Denn diese Proteste sind ein wichtiger Ausdruck demokratischer Teilhabe und des Engagements für unsere Grundwerte.
Auch Erkelenz im Kreis Heinsberg setzte am gestrigen Nachmittag bei verregnetem Wetter ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie. Aufgerufen hatte dazu der Verein „Gegen Rechts – Bündnis für Demokratie und Toleranz im Kreis Heinsberg“.

Mehr als 2000 Menschen, darunter Vereine, Gewerkschafter und Kirchenvertreter, folgten dem Aufruf des Bündnisses und versammelten sich dort zu einer einstündigen Kundgebung vor dem Erkelenzer Bahnhof. Die dichtgedrängte Menschenmenge reichte weit bis in die Kölner Straße rein, deren Motto deutlich auf den mitgebrachten Schildern stand: „Nie wieder ist jetzt!“
Auch Politiker von CDU, SPD, die Grünen und der freien Wähler waren parteienübergreifend vor Ort, versprachen politische Unterstützung, und zeigten deutlich ihre Ablehnung gegen rechtes Gedankengut.
Andrea Reh, die stellvertretende Landrätin des Kreises Heinsberg, brachte es auf den Punkt: „Wir sind der Kreis Heinsberg, Rechtsextremisten sind es nicht.“
Am Marktplatz in Geilenkirchen ist für Freitag, den 16. Februar, um 17 Uhr eine Demonstration unter dem Motto „Gemeinsam gegen rechts“ geplant.

Foto/ Bericht
Ron Weimann

By CUH