Gangelt (ots)
Alle Einheiten der Feuerwehr Gangelt wurden am Sonntag Abend (29.01.2024) um 17:50
Uhr zu einem Brandeinsatz in Gangelt alarmiert.
Mehrere Anrufer hatten zuvor eine starke Rauchentwicklung in einem Wohn- und
Geschäftskomplex an der Lindenstraße in Gangelt bemerkt und die Feuerwehr
alarmiert. Zunächst war unklar in welchem Bereich des Komplexes der Brand
ausgebrochen war. Zudem befanden sich noch mehrere Personen in den Wohnungen des
Komplexes. Die ersten Einsatzkräfte waren nur wenige Minuten nach der
Alarmierung an der Einsatzstelle und erkundeten die Lage.
Diese ergab einen Brand in der Tiefgarage des Komplexes, die sich über weite Teile des
Gebäudekomplexes ausbreitete. Während der Erkundung konnten bereits mehrere
Personen aus dem Gebäude geführt werden, die dann durch den Rettungsdienst
gesichtet wurden. Zwei Personen wurden ambulant behandelt, fünf weitere Personen
blieben unverletzt. Währenddessen kämpften sich verschiedene Trupps der
Feuerwehr unter schwerem Atemschutz in die Garage vor um den Brandherd zu
lokalisieren.
Bei Bränden in Tiefgaragen besteht die Besonderheit, dass die
Hitze des Brandes nicht entweichen kann und sich die Räumlichkeiten stark
aufheizen. Um die Gefahr für die Einsatzkräfte zu reduzieren, wurde bereits
frühzeitig das in Erkelenz-Gerderath stationierte Löschunterstützungsfahrzeug
(LUF) des Kreises Heinsberg angefordert. Über die Zufahrt zur Tiefgarage wurde
der ferngesteuerte Löschroboter in Stellung gebracht. Mit seiner Hilfe wurde der
heiße Brandrauch aus der Garage ins Freie befördert und der Brand konnte schnell
gelöscht werden. Wie heiß der Brandrauch war machte eine Situation im
Außenbereich eines Saisonmarktes deutlich. An einer eigentlich deutlich vom
Brandherd entfernten Stelle entzündeten die heißen Rauchgase Teile des
Außenlagers des Marktes. Durch das schnelle Eingreifen der bereitstehenden
Einsatzkräfte konnten die Flammen schnell niedergeschlagen und der Brand
gelöscht werden.
Eine besondere Situation ergab für die Einsatzkräfte im Laufe
des Einsatzes noch einmal. In den vergangenen Wochen hatten sich wohl mehrfach
Menschen ohne festen Wohnsitz (Obdachlose) in der Tiefgarage aufgehalten und
dort übernachtet. Einsatzkräfte kontrollierten deshalb noch einmal alle
Fahrzeuge, konnten aber glücklicherweise keine Anzeichen finden. Da sich bereits
frühzeitig ein längerer Einsatz abzeichnete, wurde neben dem
Löschunterstützungsfahrzeug auch die Verpflegungseinheit des Malteser
Hilfsdienstes aus Geilenkirchen alarmiert. Diese versorgten die Einsatzkräfte
wieder einmal mit heißen und kalten Getränken. Da zu Beginn des Einsatzes
dichter schwarzer Brandrauch über den Ortskern Gangelt zog, wurde vorsorglich
eine Warnung über die Nina-Warnapp ausgelöst. Zudem wurde, wie bei größeren
Einsätzen üblich, das Innenministerium des Landes NRW über eine Sofortmeldung
über die Einsatzlage informiert.
Glücklicherweise und durch das schnelle und
zielgerichtete handeln der Einsatzkräfte konnte der Brand auf seinen Herd
beschränkt werden. Die Schutzmaßnahmen haben dafür gesorgt, dass die im
Erdgeschoss und in den Obergeschossen befindlichen Räumlichkeiten weitestgehend
vom Brand verschont blieben und niemand ernsthaft verletzt wurde. Insgesamt
waren rund einhundert Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und
Malteser Hilfsdienst rund vier Stunden lang im Einsatz. Über die Schadenshöhe
konnte bislang noch keine Aussage getroffen werden. Die Kriminalpolizei hat noch
am Abend die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Quelle:
Freiwillige Feuerwehr Gangelt
Foto:
U. Heldens / westreporter
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