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Kreis Heinsberg (ots)

Die Wasserrettungseinheit-Feuerwehrtaucher Kreis Heinsberg können sich über ein neues Fahrzeug freuen. Der Gerätewagen-Taucher
bietet den Einsatzkräften optimale Bedingungen für Einsätze unter Wasser.

Bei dem Stichwort Wasserrettung denken Viele an die Rettungsschwimmer am Strand
oder an die Rettungsboote in den größeren Häfen. Aber auch bei uns im Kreis
Heinsberg spielt die Wasserrettung eine wichtige Rolle. Größere und kleinere
Seen und Flüsse bergen Gefahren für Menschen und Tiere. Wasserrettung zählt
ebenso wie die Eisrettung bei uns im Kreis Heinsberg zu den Sonderaufgaben der
Freiwilligen Feuerwehr. Da nicht jede Kommune eigene Feuerwehrtaucher vorhalten
kann, unterstützt die Wasserrettungseinheit-Feuerwehrtaucher Kreis Heinsberg die
zehn Städte und Gemeinden in unserem Kreis bei dieser spannenden Sonderaufgabe.

Der neue Gerätewagen Taucher

Seit Anfang Mai rücken die Feuerwehrtaucher mit ihrem neuen Gerätewagen Taucher
aus. Das neue Einsatzfahrzeug ersetzt den bisherigen Gerätewagen Taucher aus dem
Jahr 1999, das seit 2010 bei der Wasserrettungseinheit eingesetzt wurde. Ebenso
wie sein Vorgängermodel ähnelt der neue GW-Taucher optisch einem Rettungswagen.
Der Mercedes-Benz Sprinter verfügt unter anderem über 4 Tauchgeräte nebst
umfangreichem Zubehör, eine Hygieneboardwand, Neoprenanzüge in verschiedenen
Größen und vieles mehr. Als Konsequenz aus einem tödlichen Unfall bei einer
Einsatzfahrt der Feuerwehr Hagen aus dem Jahr 2019 ist ein Ausrüsten der Taucher
während der Fahrt nicht mehr zulässig. Hierbei war ein 57-jähriger
Feuerwehrtaucher auf dem Weg zu einem Einsatz aus dem fahrenden Fahrzeug
gefallen uns später an den schweren Kopfverletzungen im Krankenhaus gestorben.
Die Feuerwehrtaucher aus dem Kreis Heinsberg können sich nun in einer
geräumigen, beheizten Kabine an der Einsatzstelle ausrüsten und nach dem Einsatz
im kalten Wasser wieder aufwärmen.

Tauchunfallmanagement

Feuerwehrtaucher werden oftmals in kritischen Situationen eingesetzt. Bei der
Bergung von Gegenständen und Personen aus Seen ist meistens die Sicht stark
eingetrübt, so dass sich die Taucher nur vortasten können. Unter Wasser
verflüssigt sich der in der Atemluft enthaltene Stickstoff durch den Druck und
wird vom Blut aufgenommen. Daher ist es wichtig, dass die Taucher langsam wieder
auftauchen. Hierbei wird der flüssige Stickstoff im Blut wieder langsam
gasförmig und kann durch die Lunge ausgeatmet werden. Geschieht ein Notfall und
der Taucher geht zu schnell an die Oberfläche wird der Stickstoff in den
Blutgefäßen wieder gasförmig und kann schwere Schäden verursachen. Um
insbesondere die eigenen Taucher schnellstmöglich erstversorgen zu können,
verfügt der neue GW-Taucher um ein Tauchunfallmanagement. Hierbei steht eine
ausgebildete Einsatzkraft mit Sauerstoffgerät, medizinischen Equipment, einem
AED (automatisierten externen Defibrillator) und einem Rettungsgerät
(Spineboard) bereit. Nach der Erstversorgung an der Einsatzstelle werden die
verunfallten Taucher schnellstmöglich in ein Krankenhaus mit Druckkabine
transportiert. Hier wird dann der Druck aus der Tauchtiefe eingestellt, der
Stickstoff im Blut wird wieder verflüssigt und der Vorgang des Auftauchens wird
über eine lange Zeit simuliert.

Fuhrpark der Wasserrettungseinheit

Neben dem neuen Gerätewagen Taucher können die Einsatzkräfte der Wasserrettungseinheit auf einen Gerätewagen Wasserrettung (GW-RETT) sowie ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) zurückgreifen, wobei das MTF als Zugfahrzeug
für das Mehrzweckboot (MZB) dient. Der Gerätewagen Wasserrettung hingegen dient
insbesondere aus Nachschub und Rüstfahrzeug für die Feuerwehrtaucher. Hierauf
sind weitere Tauchanzüge nebst umfangreichem Zubehör, Beleuchtungsgeräte und
ähnliches Equipment verlastet. Darüber hinaus befinden sich umfangreiche
Gerätschaften für die Hilfeleistung unter Wasser auf dem Fahrzeug. Mit Hilfe von
Hebesäcken können Gegenstände von bis zu 2,5 Tonnen angehoben werden. Mit
Kettensägen, Säbelsägen, Bohrmaschinen und Meißel können Bergungsarbeiten unter
Wasser durchgeführt werden, was den Gerätewagen Wasserrettung quasi zu einem
Rüstwagen für die Feuerwehr-Taucher macht.

Quelle:
Kreisfeuerwehrverband Heinsberg e.V.

 

 

 

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