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Schwalmtal-Hostert

Die Kent School – sowie das dazugehörige Gelände hat einen neuen Eigentümer. Peter Overlack, Aufsichtsratvorsitzender der OQEMA Gruppe möchte die Verwaltung der OQEMA AG in Zukunft dorthin verlagern. Gleichzeitig sind auch „Coworking-Spaces“ am Standort in Schwalmtal Hostert denkbar und bis zu 300 neue Arbeitsplätze sind im Gespräch.

Allerdings müssten vorab die denkmalgeschützen Gebäude saniert werden. Denkmalgerecht natürlich. Auch eine große öffentliche Parkanlage auf den ca. 10 Hektar großen Landflächen soll unter Berücksichtigung der Geschichte der Kent School angelegt werden, der Kirchenraum soll für kulturelle Zwecke nutzbar gemacht werden. Und damit hat man in der Woche schon mal begonnen.

Byggesett Orchestra war in der Kirche der Kent School zu einem kleinen Konzert für Mitarbeiter aufgetreten und hatte hier mit einer Mischung aus dem Ambiente der Kirche und dem Byggesett Orchestra Sound die Besucher begeistert. Dieses Konzert dürfte den Gästen lange in Erinnerung bleiben.

Bislang war die das Gelände der Kent School nicht öffentlich zugänglich. Erbaut wurde der riesige Komplex aus Kirche, Schule und Verwaltungskomplex im Jahr 1913 durch den Franziskaner Orden mit dem Ziel schwerstbehinderte und lernschwache Menschen zu betreuen. Nachdem im 2. Weltkrieg dann die Nazis an die Macht kamen und 1939 eine Meldepflicht für behinderte Kinder eingeführt wurde, wurde in Waldniel eine „Kinderfachabteilung“ eingerichtet. Es handelte sich hier um eine Tötungsanstalt in der bis zur Schließung der Anstalt im Jahr 1943 dann 97 Kinder getötet wurden. Heute gibt es neben der Kent School eine Gedenkstätte für die Kinder – und viele andere Menschen – die hier unter der NS Herrschaft gestorben sind.

Nach dem Kriegsende wurde die Kent School an die Briten verpachtet. Bis Anfang der 1960er Jahre wurde auf dem Gelände das „Britisch Military Hospital Hostert“ betrieben, ab 1963 wurde dann auf dem Gelände eine britische Schule eröffnet in der seinerzeit bis zu 1400 Kinder und Jugendliche unterrichtet wurden. Seit dem Abzug der Briten war das Gelände seit 1991 in Privatbesitz.

Heute ist das Gelände ein beliebter Ort für „Lost Place“ Fans die eine Vorliebe für Verlassene Orte und Gebäude haben und hier in der Vergangenheit immer wieder versuchten einige Fotos – abseits angebotener buchbarer Fototouren zu erhaschen. Leider war hier auch Vandalismus ein großes Problem und die Polizei musste oftmals mehrmals die Woche auf dem Gelände tätig werden.

Nun sind viele Ideen zur künftigen Verwendung mit der Übernahme des Komplexes vom Tisch. Nach Jahren des Verfalls der alten Gebäude sieht es nun nach einer Zukunft für die Kent School aus – einer Zukunft auf dem sich „Gutes“ entwickelt. Derzeit wird daran gearbeitet Fördermittel zu akquirieren und konkrete Pläne zu erarbeiten die der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen. Der Bund unterstützt das Vorhaben mit dem Förderprogramm „KulturInvest“ – im Herbst diesen Jahres soll dann auch eine Entscheidung fallen.

Weitere Bilder aus der Kirche findet auf der FB Seite von Ron Weimann – Lichtblicke und Schattenseiten
https://www.facebook.com/LichtblickeSchattenseiten

Fotos Konzert: Ron Weimann
Fotos Gebäude: Uwe Heldens

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By CUH