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Wassenberg

Seit nunmehr fünf Jahren leitet die 44-jährige Britta Krzykowski eine offizielle private Igelstation in Wassenberg. Als Mutter von zwei Kindern jongliert sie gekonnt ihre Verantwortung, indem sie sich in der Regel täglich vier bis sechs Stunden um die bedürftigen Stacheltiere kümmert. „Doch wenn dringende Notfälle auftreten und verletzte Igel in die Station gebracht werden, kommen auch zusätzliche zwei bis drei Stunden an Belastung dazu“, erläutert sie.

Krzykowskis Mobiltelefon liegt immer für Notfälle in Reichweite, während sie schildert das die kleine Igelstation im Jahr 2022 366 Igel versorgt hat. „In diesem Jahr sind es bereits 160 Tiere, und wir sind erst im Juni angelangt“, erzählt sie besorgt.

Derzeit werden 40 Igel in dem kleinen Refugium von der Tierschützerin medizinisch versorgt, betreut und liebevoll aufgepäppelt. Immer mit dem Ziel, die Pfleglinge Gesund und Munter wieder in die Natur zu entlassen.

Doch jeder Fall ist anders, und jedes dieser Tiere kommt aus den unterschiedlichsten Gründen zu der kleinen engagierten Familie.

Die stacheligen Säuger haben es schwer, denn durch intensive Landwirtschaft, den Bau von Siedlungen und Straßen sowie die Zerstörung natürlicher Lebensräume gehen immer mehr geeignete Gebiete für Igel verloren. Die überwiegend nachtaktiven Tiere überqueren bei der so wichtigen Nahrungssuche oft Straßen, und dieses stellt dabei eine erhebliche Gefahr dar, da viele Igel bei Zusammenstößen mit Fahrzeugen getötet oder verletzt werden.

Auch die heimischen Gärten sind nicht immer ein sicherer Zufluchtsort. Manche Gartenpraktiken wie das regelmäßige Mähen von Rasen, das Entfernen von Laub oder das Errichten von undurchlässigen Zäunen verhindern, dass Igel in Gärten hineingelangen und sich dort sicher fühlen können. Und auch der Einsatz von giftigen Substanzen wie Schneckenkorn, Rattengift oder Pestiziden in Gärten und landwirtschaftlichen Flächen können Igel vergiften, wenn sie damit in Kontakt kommen.

„Ein großes Problem“, schildert Britta Krzykowski, „ist der Rückgang der Insektenpopulation. Igel sind Insektenfresser und ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten wie Käfern, Raupen und Larven. Insekten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Igel und liefern ihnen die notwendigen Proteine und Nährstoffe.“ Deswegen sind die eigentlich nachtaktiven Tiere auch tagsüber auf Nahrungssuche. Igel zeigen sich aus freien Stücken kaum tagsüber. „Wenn man einen Igel am Tag sieht, liegt in 90% der Fälle eine Notlage vor“, weiß Krzykowski.

Ob Unterernährung, Vergiftungen durch Pestizide oder Rattengift, schwere Schnittwunden durch Rasentrimmer und Mähroboter, die Herausforderungen sind groß, die sich die Wassenbergerin täglich entgegenstellt. Etwa 50 Euro kostet die Versorgung eines Igels im Durchschnitt, „das kann aber auch deutlich mehr werden, wenn schwerverletzte Patienten zur tierärztlichen Versorgung gebracht werden müssen“, erklärt Britta Krzykowski.

Ihr größte Sorge ist derzeit die anstehende berufliche Veränderung und die Befürchtung ihre wertvolle Arbeit in der Igelpflegestation nicht mehr wie gewohnt weiterführen zu können: „Wir brauchen dringen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die uns zur Hand gehen können. Zu den Aufgaben würden auch die Reinigung der Gehege, die Fütterung der Igel, die Überwachung des Gesundheitszustandes und andere wichtige Tätigkeiten gehören.“

Aufgaben, die die engagierte Tierschützerin ohne Hilfe von Freiwilligenarbeit stark im Umfang reduzieren müsste.

Kontakt: Igelhilfe Wassenberg

Britta Krzykowski

Auf d. Heide 28, 41849 Wassenberg

01575 7890438

Um ihre Arbeit zu dokumentieren, hat Britta Krcykowski eine Facebook-Seite eingerichtet, auf der sie über ihre Tätigkeit in der Station berichtet.

Hier klicken:
https://www.facebook.com/ehrenamtlicheIgelhilfe

obiges Bild:
Britta Krzykowski mit Igelbaby Cleo
unteres Bild: Eumel
Bericht:
Ron Weimann

By CUH