Wassenberg / Heinsberg Kempen
Wenn Kinder einen geliebten Menschen verlieren, gerät ihre Welt aus den Fugen. Der Schmerz ist überwältigend, und oft fehlen ihnen die Worte und Mittel, um mit der Trauer umzugehen. In diesen schweren Zeiten bietet die Initiative „Schatzsucher“ im Regenbogenhaus Wassenberg jungen Menschen einen geschützten Raum, um Trost und Hoffnung zu finden. Auch der Bikerclub Iron Chopper sieht die Bedeutung dieser Arbeit und unterstützt die „Schatzsucher“ mit einer
großzügigen Spende von 1.970 Euro.
Die Spendenübergabe fand am heutigen Tag statt. Entgegengenommen wurde sie von Kim
Fleitmann, Sozialpädagogin und Teil des Teams der „Schatzsucher“, sowie Edith Jankowski, die
sich ehrenamtlich im Hauptvorstand des ökumenischen ambulanten Hospizdienstes Regenbogen
e.V. engagiert.
Die „Schatzsucher“: Hoffnung in schweren Zeiten
Die „Schatzsucher“ – das ist ein besonderes Hilfsangebot für trauernde Kinder und Jugendliche.
Das Projekt ist aus der Hospizarbeit im Kreis Heinsberg hervorgegangen und wird getragen vom
ökumenischen ambulanten Hospizdienst Regenbogen e.V.
Die Schatzsucher nutzen für ihre Angebote das Regenbogenhaus in Wassenberg. Hier treffen sich
unter fachlicher Leitung Gruppen für Kinder und Jugendliche, die einen schweren Verlust erlebt
haben oder von einem solchen Verlust bedroht sind. Auch Eltern und andere Zugehörige finden
Begleitung durch geschulte Ehrenamtliche, die ihnen in schwierigen Zeiten beistehen.
Trauerbegleitung für junge Menschen: Ein geschützter Raum für Hoffnung und Heilung.
Die „Schatzsucher“ sind eine unverzichtbare Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die den
Verlust eines geliebten Menschen bewältigen müssen. Ihre Arbeit geht weit über die reine Begleitung hinaus. Sie schafft einen geschützten Raum, in dem junge Menschen ihre Trauer
verstehen, ausdrücken und schließlich bewältigen können.
„Kinder trauern anders als Erwachsene. Sie benötigen spezielle Unterstützung, um mit ihren Gefühlen umzugehen und wieder Stabilität zu finden“, betonte Jankowski .
Die „Schatzsucher“ bieten dabei eine breite Palette an Hilfen an:
• Trauergruppen: Regelmäßige Treffen ermöglichen trauernden Kindern und Jugendlichen
den Austausch mit anderen, die Ähnliches erlebt haben.
• Einzelgespräche: Individuelle Begleitung hilft, den persönlichen Umgang mit Trauer und
Verlust zu stärken.
• Krisenintervention: In akuten Krisensituationen stehen erfahrene Begleiter bereit, um Halt
und Orientierung zu geben.
• Begleitung bei Verabschiedungen: Kinder werden einfühlsam durch schwierige Momente
wie Beerdigungen oder Abschiede geführt.
• Begleitung von Kindern mit schwerstkranken Eltern: Sowohl in Gruppen als auch in
Einzelgesprächen werden Kinder unterstützt, die mit der Erkrankung eines Elternteils leben
müssen.
• Beratung zu weiteren Hilfsangeboten: Das Team vermittelt bei Bedarf an Psychotherapien
oder sozialpädagogische Gruppen.
• Begleitung in Bildungseinrichtungen: In Kindergärten und Schulen unterstützen die
„Schatzsucher“ in Trauersituationen, um den Umgang mit Verlusten zu erleichtern.
• Schulungen für Erwachsene: Fortbildungen für Erzieherinnen, Lehrerinnen und Eltern
schaffen Bewusstsein für den Umgang mit trauernden Kindern und Jugendlichen.
Iron Chopper: Ein starkes Zeichen für die Gemeinschaft
Der Iron Chopper sammelte die Spende im Rahmen Season End Party, die von den
Vereinsmitgliedern mit großem Einsatz organisiert wurde. „Die Arbeit der ‚Schatzsucher‘ ist von
unschätzbarem Wert“, erklärte Wippes, Präsident des Clubs, bei der Übergabe. „Kinder und
Jugendliche in ihrer Trauer zu begleiten, bedeutet, ihnen in einer der schwierigsten Lebensphasen
beizustehen. Das verdient unsere Unterstützung.“
Für den Club ist es eine Herzensangelegenheit, sich für die Gemeinschaft stark zu machen. „Für uns
Biker ist Zusammenhalt das A und O – und das gilt nicht nur für unseren Club, sondern auch für
unsere Gesellschaft“, fügte Vizepräsident Muckel (Nils Lange) hinzu.
Warum Trauerbegleitung unverzichtbar ist
Trauerbegleitung wie die der „Schatzsucher“ ist nicht nur Trost, sondern eine lebensverändernde
Hilfe für Kinder und Jugendliche. Sie bietet ihnen die Möglichkeit, wieder Hoffnung und Freude zu
empfinden. Die gezielten Angebote schaffen Stabilität, fördern Resilienz und verhindern, dass
ungelebte Trauer langfristige Folgen für die psychische Gesundheit hat.
„Dank Spenden wie dieser können wir Projekte umsetzen, die sonst nicht möglich wären“, erklärte
Kim Fleitmann. Die Spende des Iron Chopper ist mehr als nur ein finanzieller Beitrag. Sie zeigt,
wie viel Gutes entstehen kann, wenn Menschen mit Herz zusammenstehen und einander helfen.
Das Regenbogenhaus Wassenberg leistet mit den „Schatzsucher“ einen unverzichtbaren Beitrag für
die Region, indem es Kindern und Jugendlichen in ihrer schwersten Zeit eine Perspektive bietet.
Dank dieser Unterstützung können sie auch weiterhin Trost und Hoffnung spenden – und dafür
sorgen, dass kein Kind in seiner Trauer allein bleibt.
Fotos / Bericht:
Ron Weimann