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Das Rennwochenende am Nürburgring wurde durch einige weitere hochklassige und spannende Rennen vollendet. Highlight war sicher das Comeback des ehemaligen Formel-1-Fahrers Ralf Schumacher, der mit seinem Sohn David sein Debüt im Prototype Cup Germany gab. Und das Motorsport-Comeback der beiden Schumacher endet mit einem Doppelsieg im Prototype Cup Germany am Samstag und am Sonntag.
Zwei Brüder, zwei Marken, jeweils einen Sieg: Das Rennwochenende der DTM am Nürburgring war ein Bruder-Doppelschlag von Kelvin und Sheldon van der Linde.
Nachdem sich Kelvin van der Linde am Samstag (17.8.) im Audi R8 LMS GT3 Evo2 im Regenrennen einen souveränen Start-Ziel-Sieg holte, machte es sein jüngerer Bruder am Sonntag (18.8.) im BMW M4 GT3 gleich nach. Jedoch war der Sieg dieses Mal hart erkämpft.
Es war eine Regen-Gala des Südafrikaners Kelvin van der Linde. Der Audi-Pilot von Abt Sportsline fuhr am Samstag auf dem Nürburgring beim neunten DTM-Saisonlauf in einer anderen Liga als der Rest des Feldes. Mit einem Vorsprung von über 15 Sekunden überquerte van der Linde als Erster die Ziellinie und eroberte mit seinem zweiten Saisonsieg wieder die Tabellenspitze zurück, die er am Norisring jüngst verloren hatte.
„Den Rennsieg zu holen und damit die Gesamtführung zu übernehmen, ist einfach großartig. Mal hat es mehr geregnet, mal weniger. Bei diesen wechselnden Bedingungen immer die richtigen Bremspunkte zu treffen, war eine große Herausforderung. Ich habe mich im Auto aber trotz des Regens von der ersten Runde an super wohl gefühlt“, sagte der 28-jährige van der Linde. Rang zwei belegte der bis dahin Gesamtführende Mirko Bortolotti (I) im Lamborghini von SSR Performance, der in der Meisterschaft mit nur einem Punkt Rückstand Zweiter ist. Maro Engel vom Mercedes-AMG Team Winward sicherte sich den dritten Podiumsplatz.
Der Sonntag stand dann unter ganz anderen Vorzeichen. Nicht Kelvin van der Linde stand auf der Pole, sondern Maro Engel im Mercedes-AMG GT3. Danach folgten Ricardo Feller (Audi R8 LMS GT3 EVO II), Marco Wittmann (BMW M4 GT3), Luca Stolz (Mercedes-AMG GT3) und Mirko Bortolotti (Lamborghini Huracan GT3 EVO 2).
Der Sieger von Samstag stand nur auf Position 6, sein Bruder Sheldon sogar nur auf Position 8. Das änderte sich während des Rennens aber schnell, denn Sheldon van der Linde machte gleich zu Beginn fünf Positionen gut und reihte sich hinter Pole-Setter Engel und Audi-Pilot Ricardo Feller auf Platz drei ein. Nach zwei Safety-Car-Phasen wegen der Bergung von jeweils einem Fahrzeug schob sich Sheldon van der Linde auf Rang zwei vor und attackierte Engel, der das rundenlange harte Duell zunächst für sich entschied.
Nach den Pflicht-Boxenstopps überschlugen sich die Ereignisse. René Rast kam mit kalten Pirelli-Reifen auf die Strecke zurück und kollidierte in seinem BMW M4 GT3 mit dem neben ihm fahrenden Engel. Der Mercedes-AMG-Fahrer drehte sich, Rast wurde mit drei Penalty-Laps bestraft. Das nutzte Sheldon van der Linde und übernahm Platz eins vor Engel sowie Wittmann.
So kamen die DTM-Fahrzeuge ans Ende auch ins Ziel. Zwischendrin gab es in den hinteren Positionen viele spannende Zweikämpfe. Für den jüngeren Bruder des Samstagssiegers war es der erste Saisonerfolg und zugleich der 100. DTM-Rennsieg für BMW.
„Von Startplatz acht aus zu gewinnen oder überhaupt aufs Podium zu fahren, habe ich wirklich nicht erwartet. Mein letzter DTM-Sieg ist rund ein Jahr her, daher fühlt sich dieser Moment umso schöner an. Der Zweikampf mit Maro Engel war am Limit, hat aber richtig Spaß gemacht“, erklärte der überglückliche Pilot von Schubert Motorsport nach dem zehnten Saisonlauf.
Maro Engel (Monaco) belegte im Mercedes-AMG GT3 vom Mercedes-AMG Team Winward Rang zwei und stand damit nach Platz drei am Samstag erneut auf dem Treppchen. Dritter wurde Marco Wittmann in einem weiteren BMW von Schubert Motorsport. Samstagssieger Kelvin van der Linde baute im Audi R8 LMS GT3 Evo2 von Abt Sportsline als Vierter seine Tabellenführung aus.
Beim fünften DTM-Stopp der Saison wurde den 62.500 Besuchern am Nürburgring bei unterschiedlichsten Bedingungen begeisternder und spektakulärer Rennsport geboten.
Bildquellen ADAC-Motorsport
Foto: ADAC Motorsport
Bericht: Frank Bärmann