Erkelenz
Der Erkelenzer Bürgermeister Stephan Muckel (CDU) hat sich bei der Sitzung des Braunkohlenausschusses am Montag den 06.05.2024 für eine Änderung der Ortsnamen der fünf geretteten Dörfer am Tagebau Garzweiler II ausgesprochen. Dabei stieß er auf starken Gegenwind von den anwesenden Dorfbewohnern, die ihre historischen Ortsnamen behalten wollen. Nach langer Diskussion entschied der Ausschuss, dass die aktuellen und ehemaligen Bewohner in einem moderierten Verfahren Vorschläge erarbeiten, über die der Stadtrat dann final abstimmen wird. Die lokale Dörfergemeinschaft KulturEnergie e.V. kritisiert den Vorstoß des Bürgermeisters scharf und spricht sich für den Erhalt der historischen Ortsnamen aus.
“Unsere Dörfer haben eine jahrhundertealte Geschichte, die fest in die Orts- und Straßennamen eingeschrieben ist.” sagt Marita Dresen von der Dörfergemeinschaft KulturEnergie e.V. voller Stolz mit Verweis auf die Tatsache, dass das Dorf Keyenberg bereits 893 n. Chr. unter dem Namen ‘Cheyenburghc’ urkundlich erwähnt wird. “RWE hat die Region bereits bis zur Unkenntlichkeit zerstört und nun sollen uns auch noch die Ortsnamen genommen werden, obwohl unsere Dörfer bleiben. Hört dieser Irrsinn denn niemals auf?”
Die Dorfbewohner hoffen auf Unterstützung durch die NRW-Landesregierung. Diese hatte in der Ende 2023 verabschiedeten Leitentscheidung eine „aktive Mitgestaltung“ und „intensive Einbindung“ der verbliebenen Dorfbewohner bei der Zukunftsentwicklung ihrer Orte betont.
Die Dörfergemeinschaft KulturEnergie e.V. besteht aus Bewohnerinnen und Bewohner der geretteten Dörfer am Tagebau Garzweiler, die sich zusammengeschlossen haben, um gemeinsam Visionen für die Zukunft ihrer Orte zu entwickeln.
Quelle:
Dörfergemeinschaft KulturEnergie e.V.
Foto:
Photocopter Heinsberg / Heldens