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Geilenkirchen

Am gestrigen Freitagnachmittag versammelten sich etwa 2000 Demonstranten in Geilenkirchen, um ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus und für demokratische Werte zu setzen.

Das Aktionsbündnis „WIR in GK – gemeinsam gegen Rechts“ organisierte die Demonstration, bei der die Teilnehmer mit klaren Botschaften wie „Demokratie braucht keine Alternative“ und „Nie wieder“ ihre Ablehnung gegen Rechtsextremismus und die AFD zum Ausdruck brachten. Damit wurde im Kreis Heinsberg, nach Erkelenz, die zweite Demonstration gegen Rechtsextremismus in unserem Kreisgebiet abgehalten.
Die Bewegung aus dem Kreis Heinsberg reagierte damit auf die kürzlich enthüllten Pläne, die während des Potsdamer Treffens ans Licht kamen. Rechtsextreme und AFD-Politiker sollen dabei eine millionenfache Deportation von Menschen mit Migrationshintergrund geplant haben, um letztendlich demokratische Strukturen in diesem Land zu beenden.

26 Organisationen, Initiativen, Schulen und Parteien nahmen auf Einladung der Geilenkirchener SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Heike Becker, des SPD-Fraktionschefs Marko Banzet und des ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten Norbert Spinrath an der Veranstaltung teil. Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld, die als einzige Politikerin das Wort ergriff, freute sich über die zahlreiche Teilnahme. Ritzerfeld betonte: „Mit dieser Demonstration hier in Geilenkirchen setzen wir ein klares Zeichen. In unserem Land sind wir an einem Punkt angelangt, an dem unsere robuste Demokratie aktive Unterstützung aus der Mitte der Gesellschaft benötigt.“ Sie unterstrich ihre Freude darüber, in einem Land mit einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung und einem Artikel 3 im Grundgesetz zu leben. Dabei zitierte sie: „Niemand darf wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.“ Bedauerlicherweise stelle sie fest, dass rassistisches Gedankengut zunehme. „Das kann und darf nicht sein! Wir sind immer noch in der Mehrheit. Wir sind Geilenkirchen. Wir sind der Kreis Heinsberg. Wir sind Deutschland. Und wir sind mehr. Und wenn es sein muss, sind wir auch laut. Und ich finde: Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir laut sein müssen.“
Die Zunahme der Demonstrationen aus der Mitte der Gesellschaft verdeutlicht nicht nur den entschiedenen Widerstand gegen extremistische Ideologien, sondern auch die Bereitschaft der Gemeinschaft, aktiv für die Verteidigung demokratischer Grundwerte einzustehen. So sind seit Veröffentlichung des Recherchenetzwerk «Correctiv» mehr als drei Millionen Menschen auf die Straße gegangen.

In einer Zeit, in der extremistische Tendenzen zunehmen, gewinnen Initiativen wie „WIR in GK“ an Bedeutung. Solche Demonstrationen und Bündnisse sind entscheidend, um eine starke und geeinte Front gegen Diskriminierung und Intoleranz zu bilden. Die breite Unterstützung aus der Bevölkerung zeigt auch, dass ein Bewusstsein für potenzielle Gefahren besteht und der Wille zur aktiven Gegenwehr, zur Bewahrung einer funktionierenden Demokratie, vorhanden ist.

Foto / Bericht:
Ron Weimann

By CUH