Wegberg

Mit einem Patientenaufkommen von 90 Patienten pro Tag (ca. 2000 Patienten im Quartal) ist die HNO Praxis von Dr. Berit Verspohl kein Einzelfall unter den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und längst an der Grenze des Leistbaren angelangt. Nachwuchs gibt es in diesem Bereich in ganz Deutschland kaum. So zählt der Kreis Kreis Heinsberg mittlerweile bspw. nur noch eine erschreckend geringe Anzahl von 8 HNO Praxen. Nicht zuletzt deshalb zieht die Praxis Patienten von weit her, z.B. aus dem Selfkant an.

Doch woher kommt diese Entwicklung? Im Gespräch mit Frau Verspohl wurde klar, dass das System schon länger an seine Grenzen gestoßen ist und dringend grundlegende Erneuerungen benötigt.

Einen Hoffnungsschimmer hatten viele Ärztinnen und Ärzte unter Gesundheitsminister Spahn, der Reformen, wie die Neupatientenregelung auf den Weg brachte, die auch den Arztpraxen finanzielle Erleichterung brachte. Diese Reform wurde leider unter der derzeitigen Bundesregierung rückgängig gemacht, sodass viele Praxen einer hohen finanziellen Belastung ausgesetzt sind. Die Entlassung von Mitarbeitern als Folge ist kein Einzelfall und ein weiteres Symptom der Überlastung des Systems.

Der hohe bürokratische Aufwand bei der Abwicklung von Krankenkassenangelegenheiten spiele ebenfalls eine bedeutende Rolle. So führen bspw. kleinste Fehler beim Ausfüllen von Formularen zu Vergütungskürzungen, die enorme Auswirkungen haben. Der Bund scheint keine ausreichende Lösung anzubieten.
Eine erschreckendes Bild, das sich vergangene Woche beim gemeinsamen Besuch der Praxis Verspohl mit Wilfried Oellers (MdB) mehr als deutlich zeigte.
Dieser hat zugesagt, sich auf Bundesebene mit diesem praxisnahen Bild an den Gesundheitsminister zu wenden und es natürlich auch innerhalb der CDU Bundestagsfraktion zu thematisieren.

By CUH