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Bildunterschrift: Apotheker demonstrieren weiter: am 15. November in Dortmund

Kreis Heinsberg
10.11.2023

Die Apotheken im Kreis Heinsberg demonstrieren mit ihren Kollegen aus Nordrhein- Westfalen und weiteren Bundesländern am 15. November in Dortmund. Die Apothe- ken werden dann geschlossen sein. Die Versorgung der Bevölkerung wird über die Notdienst-Apotheken sichergestellt. Patienten wird geraten, Rezepte nach Möglich- keit in den Tagen vor oder nach dem Protesttag einzulösen.
Am 15. November werden Apotheken-Teams aus ganz Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland in Dortmund geschlossen gegen die katastrophale Gesundheitspolitik von Bundesgesundheitsminister Lauterbach demonstrieren.

Der Protest der Apotheken-Teams der vier Bundesländer richtet sich gegen die für sie und ihre Patienten unzumutbaren Zustände, unter denen die Arzneimittelversorgung aktuell stattfinden muss. „Massive Lieferengpässe, überbordende Bürokratie, immer höhere Anforderungen der Krankenkassen und ein weiter eskalierender Fachkräfte- mangel machen die Patientenversorgung von Tag zu Tag schwieriger“, erklärt Jörg Haßiepen, Pressesprecher der Apotheken im Kreis Heinsberg.
Wirtschaftliche Lage vieler Apotheken hat sich dramatisch verschlechtert
Die wirtschaftliche Lage vieler Apotheken hat sich insbesondere in den vergangenen 24 Monaten dramatisch verschlechtert. So wurden die gesetzlich festgelegten, fixen Ho- norare für die Apotheken seit 10 Jahren nicht erhöht. „Und das, bei kontinuierlich und sprunghaft steigenden Lohn-, Energie- und Zinskosten“, erläutert Apotheker Haßiepen. „Eine von Bundesgesundheitsminister Lauterbach vorangetriebene Honorarkürzung trägt seit Anfang dieses Jahres zusätzlich dazu bei, dass sich das Apothekensterben, insbesondere im ländlichen Bereich und vielen Stadtteilen weiter beschleunigen wird“, so Haßiepen.

Apothekensterben beschleunigt sich rasant
Deutschlandweit wurde am Ende des dritten Quartals 2023 mit 17.733 Apotheken der historisch niedrigste Stand seit fast 50 Jahren erreicht. Im europäischen Vergleich
rutscht Deutschland hinsichtlich der Apothekendichte in den statistischen Tabellenkel- ler. Je weniger Apotheken den Patienten zur Verfügung stehen, je weiter könnte in Zu- kunft der Weg zu einer diensthabenden Nacht- und Notdienstapotheke werden. In un- serer Region, an Rhein und Ruhr, ist damit zu rechnen, unter die Grenze von 2.000 Apo- theken zu rutschen. Vor 10 Jahren waren es mit über 2.400 Apotheken noch gut 20 % mehr.

„Nie zuvor hat ein Bundesgesundheitsminister beim bewährten Apothekenwesen so drastisch eine deutliche Verschlechterung der Arzneimittelversorgung billigend in Kauf genommen“, betont Apotheker Haßiepen. „Das gilt ganz besonders für seine zerstöre- rischen Pläne, Apotheken ohne Apotheker, ohne Notdienste und ohne Labor einzufüh- ren. Diese Politik gefährdet massiv die sichere, persönliche, wohnortnahe und flächen- deckende Arzneimittelversorgung der Bürgerinnen und Bürger“, so Haßiepen.
Konkret kämpfen die Apotheken am 15. November in Dortmund:
• gegen 10 Jahre Honorarstillstand;
• für eine Patientenversorgung ohne Lieferengpässe;
• gegen weitere Apothekenschließungen;
• gegen die zerstörerischen Pläne von Bundesgesundheitsminister Lauterbach, Apotheken ohne Apotheker, ohne Notdienste und ohne Labor einzuführen;
• für ein Gesundheitswesen, bei dem die Gesundheit und eine hochwertige Arzneimittelversorgung der Patienten im Mittelpunkt stehen.

„Wir freuen uns über den großen kollegialen Schulterschluss an diesem Protesttag und das Verständnis unserer Kunden und Patienten. Denn sie erleben tagtäglich, dass die Belastungen der Apothekenteams immer größer werden und die Lieferengpässe nicht enden“, erklärt Jörg Haßiepen. Auch viele Arztpraxen schließen sich den Protesten der Apotheken an.
Notdienst-Apotheken

Die Versorgung der Patienten und Kunden ist während des Protesttags über die je- weils diensthabenden Notdienst-Apotheken sichergestellt. Diese sind über die Web- seite www.apothekennotdienst-nrw.de einfach und schnell zu finden. Darüber hin- aus ist die bundesweite Apothekennotdienst-Hotline über die kostenlose Festnetz- nummer 0800 00 22 833 oder von einem Mobiltelefon unter 22 8 33 (max. 69 Cent/Min.) erreichbar.

Quelle:
Stephan Schütze

 

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By CUH