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Zur Bekämpfung von Flüssigkeitsbränden (z.B. Kerosin) wurden in der Vergangenheit durch Feuerwehren (zivil wie militärisch) Feuerlöschmittel eingesetzt, die per- und polyfluorierte Alkylsulfonate (PFAS) enthalten.

Da die Verwendung und zulässige Höchstkonzentration einzelner PFAS in Löschmitteln heute u.a. auf europäischer Ebene einheitlich reguliert sind und bei erforderlichen Einsätzen der Löschmittel umgehend Sofortmaßnahmen zur Vermeidung von Kontaminationen ein- geleitet werden, gehen die heutigen Boden- und Grundwasserbelastungen größtenteils auf die Nutzung von Löschschäumen vor Bekanntwerden der Umweltrelevanz von PFAS und vor Inkrafttreten der entsprechenden Verordnungen zurück – so auch am NATO-Standort Gei- lenkirchen.
Die Bundeswehr hat als Dienstleister für die NATO Air Base Geilenkirchen und als hausver- waltende Dienststelle die Kontaminationsbearbeitung auf der Liegenschaft übernommen. Die Federführung liegt dabei beim Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienst- leistungen der Bundeswehr (BAIUDBw), das durch das Niedersächsische Landesamt für Bau und Liegenschaften (NLBL) in seiner Eigenschaft als Leitstelle des Bundes für Boden- und Gewässerschutz unterstützt wird. Darüber hinaus findet ein enger Austausch und eine ver- trauensvolle Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben sowie den zu- ständigen Stellen des Landkreises Heinsberg statt.

Wie bereits öffentlich bekanntgegeben, wurden durch umfangreiche Boden- und Grundwas- seruntersuchungen auf der NATO Air Base sowie in deren Umfeld PFAS-Kontaminationen im Erdreich des ehemaligen Feuerlöschübungsbeckens festgestellt.
Um zu verhindern, dass PFAS-belastetes Grundwasser aus dem Bereich des Feuerlöschü- bungsbeckens die Liegenschaft verlässt und sich die Schadstofffahne weiter ausbreitet, fin- den zur Zeit Vorbereitungsarbeiten für eine so genannte Abstromsicherung des Grundwas- sers statt. Diese Abstromsicherung ist eine durch die Bundeswehr initiierte Maßnahme.

Dabei werden im Grundwasserabstrom des Feuerlöschübungsbeckens drei Sicherungsbrun- nen errichtet, über die zum Zweck der Sanierung kontinuierlich Grundwasser entnommen wird. Die konstante Grundwasserentnahme führt dazu, dass das belastete Grundwasser auf die Entnahmebrunnen zufließt. Das dort geförderte Grundwasser wird in einer Grundwas- seraufbereitungsanlage gereinigt und anschließend über eine Kiesrigole wieder im Bereich des Feuerlöschübungsbeckens versickert. Dies wiederum intensiviert die Auswaschung der PFAS aus dem Boden in das in Richtung Abstromsicherung fließende Grundwasser.

Zur Errichtung der für die Abstromsicherung benötigten Brunnen haben nun die Bohrarbei- ten begonnen, welche voraussichtlich bis zum 31.10.2023 abgeschlossen sein werden.

Von dieser Maßnahme werden die Untersuchungen weiterer Flächen, für die ein hinreichen- der Verdacht einer schädlichen Bodenveränderung besteht, nicht tangiert.
Das bereits von der Bundeswehr beauftragte und seit April dieses Jahres vorliegende hydro- geologische Modell zur Darstellung der komplexen geologischen und hydrogeologischen Si- tuation soll zeitnah durch die Entwicklung eines Grundwasserströmungsmodells ergänzt werden. Hierbei erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit dem Kreis Heinsberg, dem Erftver- band, dem Verbandswasserwerk Gangelt sowie Vertretern der Provinz Limburg (Nieder- lande). Auf Basis dieses Modells könnten zukünftig mögliche Transportwege von PFAS im Grundwasser abgeleitet und mit Hilfe dieser Informationen z.B. weitere mögliche Gefahrenabwehrmaßnahmen geplant oder überprüft werden.

Quelle:

BUNDESAMT FÜR INFRASTRUKTUR, UMWELTSCHUTZ UND DIENSTLEISTUNGEN DER BUNDESWEHR

By CUH