Erkelenz
Das Bündnis Alle Dörfer bleiben ruft gemeinsam mit der
Mahnwache Lützerath und Anwohnenden des Dorfes Holzweiler am kommenden
Sonntag (13.08.2023) ab 11 Uhr zu einer Aktion auf der Landstraße L12
zwischen Keyenberg nach Holzweiler auf. Der Kohlekonzern RWE will die
Straße abreißen, um den Tagebau Garzweiler II zu vergrößern. Anfang des
Monats hat der zuständige Verkehrsdienstleister Westverkehr GmbH seinen
Linienbusverkehr bereits eingestellt. Die Anwohnenden befürchten, dass
der Kohlekonzern die Landstraße abreißen will, bevor die Landesregierung
die neue Leitentscheidung zur Braunkohle beschließt.
“Wir haben große Sorge, dass RWE mal wieder Fakten schafft, bevor
politische Entscheidungen getroffen werden. Dabei gibt es keine
nachvollziehbaren Gründe, ausgerechnet jetzt die Straße abzureißen”, so
Alexandra Brüne von Alle Dörfer bleiben. “Ich hatte wirklich gehofft,
dass unsere grüne Wirtschaftsministerin RWE stoppt. Doch hier am Tagebau
macht es anscheinend gar keinen Unterschied, wer regiert.”
Ein investigativer Bericht des WDR (1) hatte bereits Anfang des Jahres
herausgefunden, dass in dem Abbaugebiet hinter der L12 „nach
RWE-Schätzungen gerade einmal 15 bis 20 Millionen Tonnen Braunkohle“
lagern. Der allergrößte Teil der abgebauten Erdmassen soll genutzt
werden, um den bereits stillgelegten Tagebau Garzweiler I aufzufüllen.
Ob die schwarz-grüne Landesregierung an der in den 1990ern geplanten
Verfüllung festhalten will, wird sie erst in der für Ende August
geplanten Leitentscheidung festlegen.
“Wir werden nicht zulassen, dass RWE die Umgebung unserer geretteten
Dörfer trotz beschlossenem Kohleausstieg weiter zerstört. Darum
protestieren wir am Sonntag auf der L12!” sagt Antje Pistel aus
Holzweiler.
Für Sonntag ist ein gemeinsamer Brunch auf der Straße sowie eine
Kundgebung mit Reden und Musik geplant.
Quelle:
Alle Dörfer bleiben