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links Andreas Valiotis, rechts Tobias Storms

Heinsberg

In den Sommerferien fand in Heinsberg ein spannendes Projekt statt, das jungen Menschen die Möglichkeit gab, aktiv ihr Wohnviertel mitzugestalten. Unter dem Titel „Bring Farbe in dein Viertel“ organisierte die Mobile Jugendarbeit Oberbruch, Skywalker, der evangelischen Kirchengemeinde Heinsberg, einen Graffiti-Workshop für 12- bis 14-jährige Teilnehmer. Das Projekt wurde im Rahmen des Kulturrucksacks NRW gefördert und ermöglichte den Kids eine kreative Entfaltung in Form von legalen Graffiti.

Das Projekt richtete sich an 8 bis 10 Jugendliche im Alter von 12 bis 14 Jahren, die ihr Wohnviertel aktiv mitgestalten und dabei ihre künstlerischen Fähigkeiten entdecken und weiterentwickeln wollten. Als Ansprechpartner stand ihnen Tobias Storms, ein erfahrener Diplom-Sozialpädagoge und Cooldown-Coach von der Mobilen Jugendarbeit Oberbruch, zur Seite.

Der Graffiti-Workshop fand in der ersten Woche der Sommerferien vom 26. Juni bis zum 1. Juli 2023 statt und erstreckte sich über sechs Tage. Andreas Valiotis, ein bekannter Streetartkünstler der Graffiti-Szene, begleitete die Jugendlichen während des Workshops. Zunächst wurden den Teilnehmern verschiedene Zeichnungsarten vermittelt, wie Strichzeichnungen, Realdarstellungen, Comic oder Anime. Es wurde ihnen das Material erklärt und sie konnten erste Zeichnungen auf Papier anfertigen. Im weiteren Verlauf erlernten die Jugendlichen die Sprühtechniken des Graffiti auf Leinwänden. Sie hatten die Möglichkeit, eigene Motive zu gestalten und am Ende des Workshops mit nach Hause zu nehmen.

Im Laufe der Woche einigte sich die Gruppe auf ein gemeinsames Grundmotiv, den Sonnenuntergang, innerhalb dessen jeder Teilnehmer sein erarbeitetes Pseudonym an die Wand bringen konnte. So entstand eine beeindruckende 80 Meter lange Wand, die das Ortsbild von Oberbruch künstlerisch aufwertete.
Das Graffiti-Projekt hatte nicht nur ästhetische Auswirkungen auf das Wohnviertel, sondern auch positive pädagogische Effekte.

„Durch die aktive Teilnahme an der Umgestaltung des öffentlichen Raums entwickelten die Jugendlichen ein gesteigertes Selbstwertgefühl und eine stärkere Identifikation mit ihrem Viertel“, erklärt der Sozialpädagoge Tobias Storms. Die gemeinsame Erarbeitung der Motive förderte zu dem die Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe. Die Erfahrung, etwas Dauerhaftes und Gemeinschaftliches geschaffen zu haben, hinterließ bei den Jugendlichen einen bleibenden positiven Eindruck.Nach Abschluss des Workshops wurden die Jugendlichen nach ihrem beeindruckendsten oder schönsten Moment im Rahmen des Projekts befragt. Eine der Antworten lautete: „Ich habe einen Freund gefunden.“ „Wenn man dann solch eine schöne Aussage hört, hat das schon einen besonderen emotionalen Effekt“, berichtet der erfahrene Sozialpädagoge.

Das Projekt „Bring Farbe in dein Viertel“ zeigte eindrucksvoll, wie Jugendliche durch kreative Entfaltung und Gemeinschaftsarbeit positive Veränderungen in ihrem Wohnviertel bewirken können. Die beeindruckende 80 Meter lange Graffiti-Wand, entstanden aus den individuellen Ideen und dem gemeinsamen Grundmotiv, verleiht Oberbruch nicht nur ästhetischen Charme, sondern war auch ein gelungenes Projekt, das sowohl künstlerische als auch pädagogische Erfolge erzielt hat.

 

Fotos / Bericht
Ron Weimann

By CUH