Bildunterschrift: (v.l.n.r.) Erster Beigeordneter Dr. Hans-Heiner Gotzen, Integrationskoordinatorin Samira Meurer und Michael Wirtz, stellvertretende Amtsleitung des Amtes für Kinder, Jugend, Familie und Soziales, leiten den Arbeitskreis Integration. Hier tauschen sich regelmäßig Menschen aus, die sich haupt- oder ehrenamtlich um zugewanderte Menschen in Erkelenz kümmern.
Aktuelle Zahlen und Informationen rund um geflüchtete Menschen in Erkelenz werden regelmäßig beim Arbeitskreis Integration bekannt gegeben und besprochen. Im Juni traf er sich und veröffentlichte die neuesten Zahlen: 843 geflüchtete Personen leben aktuell in Erkelenz, 612 von ihnen in städtischen Unterbringungen. Ein Ende des Flüchtlingsstromes ist nicht abzusehen.
Von den 843 geflüchteten Menschen in Erkelenz sind insgesamt 319 Menschen in gemieteten Wohnungen oder Häusern untergebracht. Aktuell sind 473 Ukrainer*innen in Erkelenz gemeldet, knapp die Hälfte von ihnen ist städtisch untergebracht. Insgesamt betrachtet kommen die aktuell zugewiesenen Personen etwa zur Hälfte aus der Ukraine und zur anderen Hälfte aus anderen Regionen der Welt. Die Flüchtlingszahlen heute im Vergleich zu denen vor Beginn der Ukraine-Krise (Februar 2022) zeigen eine Steigerung des Flüchtlingsaufkommens in Erkelenz von 598 Personen, das sind 244 Prozent.
In den Altorten Kuckum, Unterwestrich und Berverath hat die Stadt Erkelenz 29 Häuser mit insgesamt 35 Wohneinheiten von RWE Power angemietet. Hier leben aktuell 256 Personen. Zusätzlich sind 61 Menschen in der ehemaligen Grundschule Keyenberg untergebracht, die seit Januar als Übergangsheim in Betrieb ist. Im Übergangsheim Neuhaus leben 127 Personen, in den Containern in Kückhoven und an der Richard-Lucas-Straße in Erkelenz sind es zusammen 73 Personen. Der Rest wohnt in anderen stadteigenen oder gemieteten Wohnungen. Eine weitere Containeranlage für die Unterbringung von geflüchteten Menschen wird aktuell in Neuhaus geplant.
Schwierig ist mittlerweile teilweise die Situation an den Schulen, einzelne Schulplatzanfragen mussten bereits abgelehnt werden. Die Zuweisung durch das Schulamt Heinsberg dauert in diesen Fällen länger. Alle Schulleitungen sind sehr bemüht, viele Kinder aufzunehmen, aber die Suche nach geeigneten Schulplätzen wird zunehmend problematisch. Die Überlegung, an der alten Grundschule in Keyenberg eigene Klassen einzurichten, hat sich zerschlagen, weil zu viele unterschiedliche Nationen dort leben.
Eine seriöse Prognose wie sich die Flüchtlingssituation weiterentwickelt und der damit verbundene Kapazitätsbedarf an Unterkünften ist weiterhin kaum möglich. Das weitere Vorgehen muss dynamisch angepasst werden.
Foto: Isabell Wyes / Stadt Erkelenz