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Erkelenz

Nach den massenhaften Demonstrationen und Aktionen zivilen  Ungehorsams gegen den Abriss von Lützerath in den vergangenen Wochen
geht der Widerstand gegen Kohlebbau weiter. Das Bündnis Alle Dörfer
Bleiben lädt am Sonntag, den 22.1. zu einem Protest-Spaziergang in die
Dörfer am Tagebau Garzweiler II ein. Der Gang startet um 12 Uhr an der
Keyenberger Kirche und zieht dann weiter nach Kuckum, wo im Anschluss
Konzerte von Dota Kehr und der Band The Detectors stattfinden werden.
Bei der Veranstaltung soll ein Blick zurück auf die Proteste rund um
Lützerath geworfen werden – und ein Blick nach vorn, über die Region
hinaus.

„Die Grünen behaupten, dass Lützerath das letzte Dorf ist, das für den
Kohleabbau zerstört wird. Doch auch Manheim am Tagebau Hambach und
Mühlrose im Lausitzer Braunkohlerevier sollen noch abgebaggert werden –
und hier am Tagebau sind weitere Enteignungen von Landeigentümern
geplant. Die Braunkohle unter Lützerath und allen anderen Orten muss im
Boden bleiben, wenn wir die schlimmsten Auswirkungen der
Klimakatastrophe verhindern wollen. Deshalb geht unser Protest weiter.
Kein weiterer Baum, keine weiterer Acker, kein weiteres Dorf darf der
Braunkohle weichen!“ so Dorothee Häußermann von Alle Dörfer bleiben.

Der Braunkohleabbau in der Lausitz soll nach jetzigem Rechtsstand noch
bis 2038 weitergehen. Der Kohlekonzern LEAG führt derzeit die Umsiedlung
des alten sorbischen Dorfes Miłoraz/Mühlrose durch, obwohl keine
Genehmigung zur Abbaggerung der Kohle unter dem Dorf vorliegt. Obwohl
noch etwa 15 Familien im Dorf leben, hat der Konzern schon etwa die
Hälfte der Gebäude im Ort zerstört. Ein altes Ehepaar möchte im Dorf wohnen bleiben, für ihre Enteignung gibt es keine gültige Rechtsgrundlage.

Infos Dorfspaziergang:
Zeit: Sonntag, 22.Januar 2023; 12 Uhr (Treffpunkt 11.30 Uhr)
Ort: Kirche in Keyenberg/Erkelenz
Im Anschluss: Konzert von Dota Kehr und The Detectors in Kuckum

 

Quelle:
Alle Dörfer bleiben

By CUH