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Erkelenz

Die Polizei rückt seit heute morgen mit mehreren
Hundertschaften auf das Dorf Lützerath am Tagebau Garzweiler II vor.

Nach eigenen Angaben geschieht der Einsatz, um im Tagebau-Vorfeld Infrastruktur für die anstehende Räumung des Protestcamps im Dorf
aufzubauen. Außerdem soll dem Kohlekonzern RWE ermöglicht werden, mit schwerem Gerät an das Dorf heranzukommen. Klimaschützer*innen blockieren
die Zufahrten des Dorfes mit Tripods und Barrikaden, um das Eindringen
von Polizei und RWE zu verhindern. Vereinzelt wurden Barrikaden in Brand
gesetzt. Das Bündnis „Alle Dörfer bleiben“ ruft dazu auf, sich der Zerstörung Lützeraths mit entschlossenem und friedlichem Protest in den
Weg zu stellen.

„Die Kohle unter Lützerath muss im Boden bleiben. Jeder Mensch, der sich einen Nachmittag lang ernsthaft mit den Ursachen der Erderhitzung
beschäftigt, weiß: Jede weitere Tonne Kohle, die verbrannt wird, gefährdet unser Überleben auf diesem Planeten. Darum werden wir die
Abbaggerung Lützeraths nicht tatenlos mit ansehen“, so Antje Bussberg
von Alle Dörfer Bleiben.

Braunkohle ist einer der klimaschädlichsten Energieträger weltweit.
Allein im Tagebau Garzweiler plant RWE noch weitere 280 Millionen Tonnen
Braunkohle zu fördern. Damit würde Deutschland seinen Beitrag zur
Einhaltung der 1,5 Grad-Grenze aus dem Pariser Klimaabkommen verfehlen.

Am 8. Januar um 12 Uhr wird es in Lützerath einen großen Dorfspaziergang
mit dem Waldführer Michael Zobel geben, der bereits die großen
Spaziergänge am Hambacher Forst organisiert hatte. Ab dem 10. Januar
will die Polizei das Dorf mit einem Zaun abriegeln. Ein breites Bündnis
aus Umweltverbänden, Klimagruppen und lokalen Initiativen ruft für den
14.1.2023 um 12 Uhr zu einer Großdemonstration am Dorf auf.

Quelle:
Alle Dörfer bleiben
Foto:
Ron Weimann

By CUH