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Irpin / Kiew / Ukraine

Die ukrainische NonProfit Organisation United24 hat eine Spendenaktion für den Wiederaufbau des Stadions in Irpin gestartet. Mit an Bord der ehemalige ukrainische Fußballspieler Andriy Shevchenko, der zuletzt bei Dynamo Kiew unter Vertrag war.

Facebook Video: United24

 

Der Wiederaufbau des Stadions ist das erste Projekt das unter dem Titel – Rebuild Ukraine – gestartet wurde. Von dem Ex-Fussballclub Shevchenkos- A.C. Milan werden für das Vorhaben 150.000 Euro bereitgestellt. Die Gesamtkosten dieses Projektes belaufen sich auf rund 600.000 Euro. Hiervon werden das Fußballfeld, die Tribünen und das Feld samt Beleuchtung instand gesetzt.

Unser Kollege Ron Weimann war bei seinem vorletzten Besuch in der Ukraine auch in Irpin gewesen und hatte auch das Stadion auf seiner Liste. Er berichtete uns von katastrophalen Zuständen. Nicht nur das neben dem Stadion auch Wohnhäuser beschossen wurden. Kinder liefen über das zerstörte Spielfeld und sammelten Schrapnell Fragmente und Granatsplitter ein um auf dem Platz ein wenig Fussball spielen und Sport machen zu können.

Mit bloßen Händen wurden die Scharfkantigen Geschossüberbleibsel eingesammelt

und auf den Sitzplätzen am Spielfeld Rand zusammengetragen

Ron Weimann  berichtet weiter das dass Gesamtbild rund um das Stadion beachtliche Schäden durch Beschuss abbekommen hatte und nach seinem Dafürhalten die Kinderhände eher nicht in diese Umgebung gehören.

 

 

Das sieht Shevchenko übrigens ähnlich wie unser Kollege. Er plant bei diesem Projekt nicht nur die ukrainische Fußballgemeinschaft einzubinden. Nach seinen Vorstellungen wird über ein Crowdfunding Projekt, bei dem sich Unternehmen als auch Privatleute weltweit beteiligen können, die Summe gestemmt werden können um so dem Sport in der Ukraine eine erste neue Heimat in einem Stadion mit Tradition bieten zu können. Denn geplant wurde dieses Stadion bereits im Jahr 1914. Der Plan wurde allerdings wegen eines Krieges (dem 1. Weltkrieg“ seinerzeit nicht weiter umgesetzt. Erst im August 1923 wurde es als das rote Stadion Leo Trotzki eröffnet – allerdings wurde aufgrund von Konstruktionsfehlern ein neues Stadion an alter Stelle im Jahr 1936 gebaut – ein Komplex mit 50.000 Sitzplätzen der im Juni 1941 eröffnet werden sollte. Der Deutsch-Sowjetische Krieg machte dieser Eröffnung allerdings einen Strich durch die Rechnung – erst im Jahr 1948 – mit 7 Jahren Verspätung wurde das Stadion eröffnet. Zwischen 1966 bis 1986 wurde die Sportstätte auf 100.000 Plätze erweitert und es gab Möglichkeit für Tennis, Volleyball, Handball und Fußball. Für Trainingszwecke wurde sogar eine Skisprungschanze gebaut die allerdings im Jahr 2004 abgerissen werden mußte. Für das Fußballturnier der olympischen Sommerspiele 1980 wurde das Stadion modernisiert … 1997 eine weitere Sanierung der Anlage nach FIFA Richtlinien – gleichzeitig wurde die Leichtathletikanlage erneuert und die Sitzbänke. in den Rängen durch Einzelsitze ersetzt. Danach gab es nur noch 83.000 Sitzplätze in dem Stadion.

 

Ein Ort des Sportes mit beinahe 100jähriger Geschichte der heute von Bombenkratern und Artilleriebeschuss gezeichnet ist … an dem Kinder sich an Aufräumarbeiten beteiligen um auf einer Sportanlage Sport treiben zu können. Und das soll nach der Idee von United24 und ihrem sportlichen Botschafter Andriy Shevchenko nun schnellstmöglich geändert werden. Es gilt in der Ukraine neue Zeichen zu setzten. Zeichen die auf eine positive Zukunft des Landes zeigen.

 

Fotos: Ron Weimann

 

By CUH