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Weitere Proteste Ende des Monats angekündigt

Erkelenz. Etwa 2000 Menschen nehmen zur Stunde am Tagebau Garzweiler in Nordrhein-Westfalen an der Demonstration “Für keine Kohle dieser Welt” teil. Die Protestierenden fordern den Erhalt des von der Abbaggerung gefährdeten Dorfes Lützerath sowie einen Kohleausstieg, der im Einklang steht mit dem deutschen Beitrag zur Einhaltung der 1,5 Grad-Grenze der Klimaerhitzung – die derzeitigen Pläne der Bundes- und Landesregierung sehen einen weitaus größeren Kohleabbau vor.

Einer der zahlreichen Redner*innen auf der Demonstration war Mario Quintero aus Mexiko, Delegierter des Nationalen Kongresses der Indigenen: “Es gibt mir große Hoffnung, heute hier zu sein. Dass die Bevölkerung und die Bauern zusammen die Erde verteidigen, zeigt, dass auch hier in Europa sich die Menschen organisieren und kämpfen. Für uns ist es wichtig zu zeigen, dass die Versprechungen des Kapitalismus und der ‘Ersten Welt’ große Lügen sind, denn es gibt überall Ausbeutung und Zerstörung. Es liegt an uns allen, jetzt diese riesigen Projekte aufzuhalten.”

Der Ablauf der Demonstration ist von mehreren Störungen markiert, so waren die Redner*innen auf der Bühne für die Teilnehmenden nur schwer zu verstehen, da ein Polizeihubschrauber über eine halbe Stunde lang direkt über der Kundgebung kreiste. Zudem wird der Demonstrationszug immer wieder aufgehalten und die Polizei ließ den Lützerather Landwirt Eckardt Heukamp nicht zur Veranstaltung durch, da Heukamp mit seinem Mähdrescher daran teilnehmen wollte.

Heukamps Ländereien waren am 1.9. an den Kohlekonzern RWE übergegangen, was einer der Anlässe für die heutige Demonstration und Aktion ist. Da sich der Umzug von Heukamps landwirtschaftlichen Betriebs jedoch verzögert, hat er von RWE eine Fristverlängerung bis Ende September erhalten. Im selben Zeitraum will die Landesregierung von NRW politische Klarheit über die Zukunft Lützeraths schaffen. Die Demonstrierenden erwarten, dass das von den Grünen geführte Wirtschaftsministerium gegenüber RWE den Erhalt von Lützerath durchsetzt, sowie eine Kohlerestmenge, die das Einhalten der 1,5 Grad-Grenze ermöglicht.

Bei Ankunft der Demonstration in Lützerath ist eine kreative Aktion an der Umwallung geplant, die RWE um das Dorf aufgeschüttet hat. Diesen Monat wird es weitere Proteste für einen deutlich schnelleren Kohleausstieg und den Erhalt von Lützerath geben: am 23.9. beim globalen Klimastreik von Fridays for Future und vom 23. bis 27.9. beim „Unräumbar Festival“ in Lützerath.

Quelle: Alle Dörfer bleiben
Foto: Ron Weimann

By CUH

One thought on “Etwa 2000 Menschen bei Demonstration für deutlich schnelleren Kohleausstieg und Erhalt von Lützerath”

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