“Wir erleben hier eine weitere Dürre, wie in so vielen Ländern derzeit. Gleichzeitig ist über ein Drittel von ganz Pakistan überflutet, über 1000 Menschen sind in den Fluten gestorben. Unsere Lebensgrundlagen zerfallen unter unseren Füßen, während Politiker*innen weiterhin fossile Projekte schützen. Wir brauchen keine schönen Worte, sondern eine Obergrenze für Kohle und eine Politik, die sich voll und ganz für den Erhalt Lützeraths einsetzt. Wir erwarten, dass Wirtschaftsministerin Neubaur das in den Gesprächen mit RWE durchsetzt. Eine Entscheidung gegen Lützerath und für die Kohle würde fossile Profitinteressen über das Allgemeinwohl stellen. Deswegen werden wir am Samstag auf den Straßen erneut beweisen, dass die Menschen Lützerath erhalten wollen und dafür gemeinsam kämpfen.” so Julia Wischnewski von Fridays For Future NRW.
Die Demonstration startet am Samstag um 12 Uhr in Keyenberg, einem der fünf Dörfer, die durch den jahrelangen Widerstand in der Region vor der Abbaggerung gerettet wurden. Der Demonstrationszug geht am Tagebau entlang nach Lützerath. Für den Rückweg können die Teilnehmenden einen Shuttle zurück nach Keyenberg nehmen.
“RWE hat vor wenigen Wochen einen Wall um Lützerath aufgeschüttet, um den Abriss des Ortes vorzubereiten und unseren Protest zu kriminalisieren – und jetzt ist das fast das gesamte Dorf an den Konzern gegangen. Das nehmen wir nicht hin! Wir laden dazu ein, Schäufelchen und Eimer mitzubringen, damit werden wir den Wall kreativ um- und vielleicht auch etwas rückbauen.” so Lakshmi Thevasagayam von Lützerath Lebt. “Es kann nicht sein, dass RWE Milliarden mit dem Verbrennen dreckiger Braunkohle verdient und Klimaverbrechen verursacht, während viele Menschen nicht wissen, wie sie ihre Stromrechnung bezahlen sollen. Wir müssen jetzt für uns selbst einstehen.“
In der aktuellen, maßgeblich durch fossile Energieträger ausgelösten Inflation macht RWE Übergewinne in Milliardenhöhe. Der Konzern nutzt die Situation zudem, um für eine Ausweitung des Tagebaus Garzweiler II und die Abbaggerung von Lützerath zu argumentieren. Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt jedoch, dass selbst bei einer kurzfristigen Gasknappheit und einer maximalen Auslastung von RWEs Kohlekraftwerken das Dorf erhalten werden kann und die Energieversorgung gesichert bleibt.