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Düsseldorf

 

Der Braunkohle-Widerstand in Nordrhein-Westfalen kritisiert das Ergebnis der Sondierungen zwischen CDU und Grünen als völlig unzureichend. Die Gruppen der Zivilgesellschaft kritisieren insbesondere, dass mit dem drohenden Abriss von Lützerath die überlebenswichtige 1,5-Grad-Grenze der Klimaerhitzung nicht einhaltbar ist. Das Papier sieht einen Kohleausstieg 2030 und den Erhalt von fünf Dörfern am Tagebau Garzweiler vor, schweigt jedoch zum Erhalt des umkämpften Dorfes Lützerath und zur weiteren Ausweitung des Tagebaus. Auch zur drohenden Abbaggerung von Manheim am Tagebau Hambach findet sich in dem Papier nichts.

Marita Dresen, Anwohnerin aus Kuckum und aktiv bei Alle Dörfer Bleiben:

„Weder die Rettung unserer fünf Dörfer noch der Kohleausstieg 2030 reichen in Ansätzen aus, um die Erderhitzung auf 1,5° zu begrenzen. Es braucht eine drastische Begrenzung der Menge an Kohle, die RWE verfeuern darf und Lützerath muss erhalten bleiben. Wenn die CDU diese Forderungen in den Verhandlungen blockiert, dann sollten die Grünen nicht koalieren. Das Sondierungspapier enthält keine ernstzunehmende Klimapolitik, sondern besiegelt unser aller Untergang.“

Julia Riedel, Lützerath Lebt!:

„Grüne und CDU wollen Lützerath verheizen und behaupten dabei, die 1,5 Grad-Grenze zu respektieren. Das geht aber nicht zusammen. Um die Klimakatastrophe zu begrenzen, braucht es mehr als unwissenschaftliche Versprechen. Es braucht jetzt alle! Geht in Klimagruppen, streikt zusammen, stoppt Klimazerstörung! Finden wir einen Ausweg aus diesem System, das die Menschheit für Profite opfert!“

Sumejja Dizdarević, Fridays For Future:

“Der Erhalt von Lützerath ist unverhandelbar. Sowohl die Wissenschaft als auch der Wille der breiten Zivilgesellschaft werden mit diesem Sondierungspapier wieder nicht ernst genommen. Das zeigt: das jetzige System ist zu starr, um die Forderungen der Bevölkerung umzusetzen.”

Dirk Jansen, NRW-Geschäftsleiter des BUND:

„Das Sondierungspapier ist unterm Strich enttäuschend. Schwarz-Grün gibt offenbar das 1,5 Grad-Ziel auf, benennt kein Datum für die angestrebte Klimaneutralität und vermeidet eine klare Bestandsgarantie für die Garzweiler-Dörfer. Und Lützerath soll offenbar ohne Not den Braunkohlenbaggern geopfert werden. Mit Klarheit und Sicherheit für die Menschen im Rheinischen Revier hat das wenig zu tun. So wird die Befriedung der Region nicht gelingen. Wenn es trotzdem zu Koalitionsverhandlungen kommt, erwarten wir deutliche Nachbesserungen.“

Karsten Smid, Greenpeace:

“Die Schmerzgrenze für eine mögliche Regierungsbeteiligung muss die 1,5 Grad Grenze sein. Und die liegt vor Lützerath.”

Andreas Büttgen, Buirer für Buir:

“Das Sondierungspapier ist für die Anrainer am Tagebau Hambach eine Enttäuschung. Dadurch, dass kein Moratorium für das Manheimer Loch aufgenommen wurde, sind der Raum vor Manheim, der Ort selber und die denkmalgeschützte Kirche massiv durch Zerstörung für Sand und Kies gefährdet. So wäre die von allen Seiten als notwendig erachtete Waldvernetzung nicht mehr möglich und der Hambacher Forst in Folge der weitgehenden Verinselung substanziell in seinem Fortbestand gefährdet.”

Quelle:
Alle Dörfer bleiben!

By CUH