Aachen/ Lützerath/ Garzweiler (ots)
Heute früh (24.02.2022) erhielt die
Polizei Kenntnis, dass zwei verdächtige Personen an der Tagebaukante Steine auf
einen Braunkohlebagger werfen würden. Eine Frau konnte durch RWE-
Sicherheitskräfte festgehalten werden; die andere Person konnte fliehen. Als die
Beamten eingetroffen waren und den Sachverhalt aufnahmen, wurden sie plötzlich
von einer herannahenden Gruppe von 40 – 50 Personen bedrängt und ihre
Streifenwagen mit Steinen beworfen. Zur Unterstützung angeforderte Polizeikräfte
konnten zunächst nicht an die Einsatzörtlichkeit gelangen, da Barrikaden auf der
L 277 den Weg versperrten. Als die Beamten diese wegräumen wollten, kam es
wieder zu einem massiven Bewurf mit Steinen und anderen Gegenständen. Zudem
versuchte man neue Barrikaden zu errichten bzw. die bestehenden weiter
aufzubauen. Den Beamten gelang es, die Störer zurückzudrängen. Nur wenig später
versuchte man erneut, die polizeilichen Maßnahmen zu stören und eine zum Schutz
der Kräfte aufgestellte Polizeikette mit großen Zaunelementen zu durchbrechen.
Dies gelang jedoch nicht. Anschließend beruhigte sich die Lage, auch aufgrund
des Einsatzes der polizeilichen Kommunikationsbeamten.
Die Polizei nahm insgesamt fünf Personen (drei Männer, zwei Frauen) fest. Diese
stehen im dringenden Tatverdacht, Einsatzkräfte tätlich angegriffen,
Landfriedensbruch begangen und Widerstand geleistet zu haben. Ein
Tatverdächtiger konnte nach der Identitätsfeststellung bereits wieder entlassen
werden.
Weitere polizeiliche Maßnahmen verliefen ohne weitere Zwischenfälle. So konnten
ab der Mittagszeit insgesamt fünf auf den Zufahrtswegen aufgestellte und teils
sogar einbetonierte Barrikaden sowie zwei auf der Straße aufgebaute Wachhütten
entfernt und entsorgt werden. Nachdem die für Rettungs- und Einsatzkräfte
benötigten Zufahrtswege im Nachmittag wieder frei waren, wurde der Einsatz vor
Ort beendet.
Der Aachener Polizeipräsident Dirk Weinspach erschien vor Ort und machte sich
ein Bild von der Situation. Er zeigte sich erschüttert und betonte: „Ich bin
tief verstört, dass meine Kolleginnen und Kollegen heute Morgen so massiv
angegriffen wurden. Es war nur dem Zufall geschuldet, dass dabei niemand
verletzt wurde. Diese Gewalt ist nicht hinnehmbar. Auch weil wir hier in
Lützerath als Polizei alles getan haben, um die Situation grundsätzlich zu
befrieden. Dies ist uns auch aufgrund unserer Kommunikationskonzepts bislang
sehr gut gelungen. Umso mehr erschüttert mich diese heutige Eskalation. Ich
verurteile dieses Verhalten aufs Schärfste.“
Polizei Aachen