Die Fraktion Krethi & Plethi / DIE LINKE beantragt, dass der Rat der Stadt Wassenberg die Verwaltung beauftragt zu prüfen in wie weit die Zukunftsvisionen “Flugtaxi” von CDU/CSU und FDP, die von uns begrüßt und unterstützt werden, in Wassenberg umsetzbar sind.
Wie der Kreis Heinsberg schon 2018 in seiner repräsentativen Mobilitätsuntersuchung festge- stellt hat, rangiert der individuelle PKW-Verkehr an allererster Stelle im Kreis, nicht zuletzt auf – grund der In- und Auspendler. Auch wenn die Entwicklung von Visionen den dazu Berufenen überlassen werden muß, sind wir gerne bereit, uns auch damit auseinanderzusetzen. So haben CDU/CSU und FDP in ihrem Bundestags-Wahlprogramm 2020 die maßgeblich von der CSU entwickelte und insbesondere die, durch Dorothee Bär propagierte, Idee von Flugtaxis als einen wesentlichen Beitrag zur Mobilität im Klimawandel, aufgegriffen. Die CDU-Fraktion im Landtag erklärt dazu: „Nordrhein-Westfalen ist bereit für Urban Air Mobility und kann bei dem Thema weiter vorangehen. Diese Chance haben die Expertinnen und Experten von Flughäfen, Luftfahrt und aus dem technischen Bereich heute herausgestellt und breit bestätigt.“ Das Land NRW hat die Zeichen der Zeit erkannt und möchte Knotenpunkt für Flugtaxis werden. „Schon jetz t sei Nordrhein-Westfalen Vorreiter bei der Entwicklung innovativer Mobilitätslösungen.
Wüst: „Nordrhein-Westfalen ist Modellregion für die Mobilität der Zukunft. Wir wollen, dass
digital vernetzte Mobilität in Nordrhein-Westfalen nicht nur erforscht und entwickelt, sondern
auch so schnell wie möglich erlebt wird. Deshalb unterstützen und fördern wir viele Zukunfts- projekte und Forschungsvorhaben hier in Nordrhein-Westfalen.“, so eine Pressemitteilung der Landesregierung vom 8. September 2021.
Bei der Entwicklung der Fluggeräte ist auch die RWTH Aachen an allererster Stelle dabei. Für die Umsetzung solch bahnbrechender und dem Technologiestandort Deutschland geschuldeten Entwicklungen sind aber in letzter Konsequenz auch die Gemeinden in der Verantwortung. Sie müssen gemeinsam mit den potentiellen Nutzern, insbesondere denjenigen erwünschten Leistungsträgern in unserer Gesellschaft, die auf eine staufreie Hochmobilität angwiesen sind, AngeboteentwickelnundauchgegenWiderständedurch setzen.AngefangenvonderÄnderung von Flächennutzungsplänen bis hin zur Investorensuche ein weites Betätigungfeld für eine Verwaltung, nicht zuletzt, um auch gegenüber anderen Kommunen konkurrenzfähig zu sein. Darüber lesen wir aber weder etwas im Verkehrskonzept, noch im Haushaltsentwurf waren
solch bahnbrechenden Entwicklungen enthalten. Auch ein Fachplaner macht ja auch nur das, wofür er auch beauftragt wurde. Wie sagte Gorbatschow so treffend: „Wer zu spät kommt, den bestraftdasLeben.Die DeutscheBahnhatbereitsreagiertundlässtaufdemNeubaudes Rheyter Bahnhofs eine Landefläche für Flugtaxis bauen und die Slowakei hat bereits eine Zu- lassung nach EU-Recht für das Flugauto Aircar 1 erteilt!
Für technikaffine Häuslebauer mit hohem Mobilitätsanspruch durchaus eine Option auch solche Angebote zu nutzen und trotz der Möglichkeit von virtuellen Konferenzen dem eigenen Unter- nehmen nachhaltigen Auftrieb durch schnelle und persönliche Anwesenheit des Unternehmers undInvestorszu vermitteln.WelcheKommune,wennnichtWassenberg,istprädestiniertdafür hier Muster der von CDU/CSU und FDP versprochenen Entwicklungen den Wählern und Wählerinnen anzubieten? Auch wenn die Rahmenbedingungen auf Bundesebene erarbeitet und umgesetzt werden müssen, sind trotzdem gerade die aufstrebenden Gemeinden in der Pflicht sich damit frühzeitig auseinanderzusetzen, gerade auch öffentlich und gemeinsam mit dem potentiellen Nutzerkreis dieser modernen Mobilitätsentwicklung.
Um Mißverständniss en vorzubeugen stellen wir klar, daß sich unser Antrag lediglich eine Prüfung beeinhaltet ob Wassenberg bereit ist seinen angesiedelten Leistungsträgern „zu ge- gebener Zeit“ die Möglichkeit der Nutzung von Flugtaxis zu ermöglichen und sich dabei dem Land NRW als Musterkommune für Modern Urban Mobility außerhalb von Ballungszentren zur Verfügung stellt.
Quelle:
Krethi & Plethi / Die Linke
Wassenberg