Kreishaus - hier arbeitet der Heinsberger Krisenstab
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Der Kreis Heinsberg hat inzwischen fünf ständige dezentrale Impfstellen eingerichtet. Mobile Impfteams sind regelmäßig an Feuerwehrhäusern, Testzentren und kulturellen Einrichtungen vor Ort, um Neu- und Auffrischungsimpfungen durchzuführen. Der Andrang ist überall sehr groß – das freut uns. Nur mit einer hohen Impfquote wird die Corona-Krise zu bewältigen sein. Umso erforderlicher ist es, dass es ein funktionierendes Impfmanagement im Kreis Heinsberg gibt. Bedauerlicherweise erreichen die Impfteams des Kreises dabei momentan nicht alle Städte und Gemeinden. So bleiben viele Menschen im Kreis ohne eine Anlaufstelle für ihre Impfungen, Arztpraxen werden dies auffangen müssen – die Attraktivität der Impfkampagne wird dadurch nicht befördert.

Bereits in den ersten Tagen war der Andrang so groß, dass der Kreis sich dazu entschied, Impfungen nur noch nach Terminvergabe durchzuführen. Dies geschieht aktuell einzig über ein Online-Buchungsportal, bei dem regelmäßig alle Termine ausgebucht sind. Viele, gerade ältere Menschen, die nicht digital unterwegs sind, können zwar eine Hotline anrufen, Termine sind meist allerdings bereits online restlos vergeben worden. Wir finden diesen Umstand schwer zu ertragen.

Dass der Kreis Heinsberg hierbei weit hinter anderen Kreisen zurückbleibt, zeigt bereits ein Blick in die direkte Nachbarschaft. So unterbreitet die StädteRegion Aachen in jeder Kommune mindestens ein mobiles Impfangebot pro Woche. Weitere Impfangebote, auch von Ärzten, werden zentral koordiniert und durch die Verwaltung bekannt gemacht. Immer wieder gibt es besondere Impfaktionen, wie beispielsweise den vergangenen 60 Stunden Non-Stop Impfmarathon in den Aachen Arkaden. Alle Impfangebote der StädteRegion können dabei ohne vorherige Terminvereinbarung wahrgenommen werden. Auch im Kreis Düren gibt es deutlich mehr öffentliche Impfangebote – ebenfalls ohne zwingende Terminvergabe. Diesem Beispiel sollte auch der Kreis Heinsberg folgen und damit die Interessen der Bürgerinnen und Bürger stärker in den Fokus nehmen.

„Es kann nicht sein, dass so viele Menschen im Kreis Heinsberg kein adäquates Impfangebot erhalten und deswegen lieber in die Nachbarkreise wie die StädteRegion Aachen gehen. Es macht mich wütend, dass gerade der Kreis Heinsberg hier so unorganisiert ist und die schlechteste Impfkampagne der gesamten Region führt. Alleine mit der Teilnahme des Landrates an Fernseh-Talkshows lässt sich das nicht lösen.“ – Lars Kleinsteuber, SPD Kreisvorsitzender
Auf eine Anfrage der SPD-Kreistagsfraktion haben der Landrat und das Gesundheitsamt geantwortet, dass momentan keine Veränderung dieser Situation in Sicht ist. Dies ist für uns ein nicht annehmbarer Zustand. Wir finden: Der Kreis Heinsberg braucht dringend ein umfassendes und konsequentes Impfmanagement. Wir dürfen die Menschen in unseren Städten und Gemeinden nicht verlieren; wir müssen ihnen hier gute und schnelle Impfangebote bieten. Auf dem Weg, den der Kreis Heinsberg aktuell beschreitet, werden die von Bund und Ländern anvisierten 30 Millionen Impfungen nicht zu erreichen sein.

„Die große Nachfrage nach Impfungen belegt unseres Erachtens, dass eine Ausweitung des Impfangebots notwendig ist. Wir appellieren an die Kreisverwaltung noch einmal zu
überprüfen, in welcher Form ein niedrigschwelliges, wohnortnahes Angebot gewährleistet werden kann. Dazu gehört für uns, dass jede Kommune berücksichtigt wird. Außerdem ist es unverständlich, warum die Verwaltung aufgrund der großen Nachfrage auf eine Terminvergabe zurückgreift, anstatt sich um mehr Impfdosen zu kümmern. Immerhin hat der ehemalige Bundesgesundheitsminister stets betont, es stehe genug Impfstoff zur Verfügung. Hier, in unserem Kreis, wird er nachgefragt und benötigt.“ sagt Ralf Derichs, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion.

SPD-Kreistagsfraktion und Kreisvorstand fordern die Kreisverwaltung und Landrat Pusch daher zu dringendem und konsequentem Handeln auf. Es ist dringend erforderlich, zentrale Impfangebote in allen Städten und Gemeinden einzurichten. Das Angebot ohne Terminvergabe muss zwingend wieder hochgefahren werden.

Quelle:
SPD Kreistagsfraktion und dem SPD Kreisverband

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