Kreis Heinsberg
Aufatmen wäre wohl noch deutlich zu früh. Dennoch, wenn man in die Zahlen der Corona Infizierten nüchtern betrachtet stellt man fest das diese leicht zurück gegangen sind. 767 Infizierte wurden am Mittwoch Nachmittag (25.03.2020) gezählt. Das Gesundheitsamt aktualisierte am Abend diese Zahl auf 743 Infizierte. Mittlerweile sind jedoch auch 26 Menschen aus dem Kreis Heinsberg verstorben. Alle hatten mindestens eine Vorerkrankung.
Gleichzeitig wird bekannt das die Zahl der Neuinfizierten etwas abnimmt. Offenbar zeigen die Schutzmaßnahmen und das rigorose Vorgehen im Kreis Heinsberg langsam Wirkung. Ob wir nun im Kreis über den Berg sind kann jedoch nicht gesagt werden – immerhin liegt man mit den Maßnahmen im Kreis Heinsberg- zeitlich gesehen – vor den Maßnahmen im ganzen Bundesgebiet.
Vor fast genau einem Monat am 25. Februar 2020 wurde der erste „Corona Fall“ im Kreis Heinsberg, der intensive medizinische Behandlung benötigte bekannt. Am gleichen Abend wurde durch den Landrat Stephan Pusch der Krisenstab im Kreis Heinsberg einberufen – am nächsten Tag waren Schulen und Kindergärten geschlossen. Die Schliessung hält auch heute noch an und wird auch bis zum Ende der Osterferien andauern.Veranstaltungen wurden abgesagt, mittlerweile gibt es darüber hinaus die Ausgangssperre light …
Das konsequente Verhalten und die angeordneten Maßnahmen im Kreis Heinsberg dürften mit dazu beigetragen haben das es im Kreisgebiet derzeit ruhiger wird.
Beachtlich auch die zügige Planung und Umsetzung von Unterrichtsplattformen auf denen die Schülerinnen und Schüler nun bereits seit einigen Tagen ihr Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt bekommen. Unruhiger geworden sind jedoch die Menschen. So werden die Fragen nach bezahlten Leistungen wie Kita Gebühren und OGS Kosten und deren Rückerstattung lauter. Die Rettungsschirme sind gespannt, aber was fehlt sind derzeit noch Zahlungen. Auch die, noch offenen Fragen zu wichtigen Prüfungen für Schüler, Abiturienten und Studenten ist noch nicht abschließend geklärt. Immerhin stehen viele Schüler kurz vor dem Schulende. Für viele ist das kommende Zeugnis eines der wichtigsten Zeugnisse für ihren kommenden beruflichen Werdegang. Für viele Eltern hingegen steht ein Betreuungsproblem im Raum und die Frage nach Kinderbetreuung und Arbeit. Beides gilt es derzeit unter einen Hut zu bekommen.
Gleichzeitig fragen sich auch viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wie es weitergehen wird. Grade in der Gastronomie stehen viele Beschäftigte derzeit vor dem „Aus“. Ihre Arbeitsstätten öffnen nicht – oder in einem sehr begrenzten Umfang. Gleiches gilt für etliche andere Sparten.
Dennoch gilt weiterhin eine Kontaktsperre. Diese Sperre ist unabdingbar um die Verbreitung der Coronainfektion deutlich zu verlangsamen. Es soll erreicht werden das die Krankenhäuser nicht zeitgleich einen Massenanfall an Infizierten aufnehmen müssen, sondern bestenfalls infizierte Personen nach und nach behandeln können. Ziel ist es hier die Intensivbettensituation der verschiedenen Kliniken zu verbessern und allen betroffenen Personen die Hilfe zukommen zu lassen die im Einzelfall auch benötigt wird.
Foto / Bericht:
Uwe Heldens / westreporter