Der Heinsberger FDP-Landtagsabgeordnete Stefan Lenzen war kürzlich zu Gast beim Kinderschutzbund Erkelenz. Im Mittelpunkt des Dialogs mit dem Vorsitzenden Michael Kutz stand die Integration geflüchteter Menschen. An dem Gespräch nahm auch Jaaed E. teil, der 2015 aus dem Irak nach Deutschland kam und im kommenden Jahr voraussichtlich sein Fachabitur für Gesundheits- und Sozialwesen ablegen wird.
Der Kinderschutzbund Erkelenz ist seit 2015 in der Flüchtlingsarbeit aktiv. Er kümmerte sich zunächst um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, unterstützt diese aber auch nach der Volljährigkeit. Besondere Herausforderungen stellen dabei Familiennachzug, Wohnen sowie die Integration in (Aus-)Bildung und Arbeit dar. Nach Ankunft der Eltern entfalle, so Kutz, die Unterstützung durch die Jugendhilfe. Die Jugendlichen werden aufgrund ihrer Sprach- und Landeskenntnisse zu ersten Ansprechpartnern in den Familien und unterstützen ihre Eltern z.B. bei Behördengängen. Dabei kann es zu einer Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse, auch in Bezug auf (Aus-)Bildung und Arbeit, kommen.
„Als NRW-Koalition werden wir schrittweise schon in den Landeseinrichtungen schulnahe Angebote für Kinder und Jugendliche schaffen. Auf Initiative von NRW und Berlin hat sich der Bundesrat mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, dass Sprach- und Integrationskurse für alle von Anfang an angeboten werden“, führt Lenzen Maßnahmen der NRW-Landesregierung aus. „Wir wollen sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche die notwendigen Bildungsangebote erhalten, aber auch ihre Eltern, so dass die deren Kinder nicht jahrelang als Vermittler agieren müssen.“
Kutz wusste ebenso zu berichten, dass bei der Ausbildung für einige Jugendliche der praktische Teil eine deutlich geringere Herausforderung bedeutet als der theoretisch-schulische Teil. „Mit dem Erlass zur Ausbildungsduldung hat die NRW-Landesregierung den Betroffenen die Absolvierung einer Einstiegsqualifizierung vor der Ausbildung ermöglicht. Ich kann mir auch eine modulare, gestaffelte Ausbildung vorstellen, die die Jugendlichen Schritt für Schritt zum Ziel bringt, ohne dass wir bei der Qualität Abstriche machen“, so Lenzen, der auch Sprecher für Arbeit und Integration seiner Landtagsfraktion ist.
© Foto: Patrick Schunn, Büro Lenzen