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„Kein Sehender kann wirklich nachvollziehen, wie es ist, blind zu sein. Allein die Vorstellung lässt uns jedoch ahnen, wie weitreichend die Einschränkungen in Alltag und Berufsleben sind“, so Thorsten Bräuer, Geschäftsführender Vorstand der Gemeinschaft Deutscher Blindenfreunde.

1860 wurde der Verein in Berlin ins Leben gerufen und gehört damit zu den ältesten privaten Fürsorgevereinen in Deutschland.

Die Blindenfreunde sind also seit fast 160 Jahren für blinde und hochgradig sehgeschädigte Menschen da, die Beistand oder Begleitung in unterschiedlichster Form benötigen. Eine wichtige Hilfe für Betroffene ist das Blindenmobil, ein Fahr- und Begleitservice der ganz besonderen Art: Blinde und hochgradig sehgeschädigte Menschen werden nicht nur von A nach B gefahren, sondern auch in nichtalltäglichen Situationen unterstützt. Sei es bei Behördengängen, Bankgeschäften oder Facharztterminen, beim Ausfüllen von Formularen, Unterzeichnen von Dokumenten oder Zurechtfinden in fremden Gebäuden.

Bisher war das Blindenmobil in Großstädten wie z.B. Berlin, Köln, Hannover, Hamburg, Stuttgart, Nürnberg oder auch in Düsseldorf unterwegs. Seit Juli dieses Jahres wurde das Angebot auch auf den Mittleren Niederrhein mit dem Raum Mönchengladbach, Viersen, Krefeld und Neuss ausgedehnt. Nachdem im Kreis Heinsberg bereits Erkelenz und Wegberg dabei sind, kommt mit Hückelhoven jetzt eine weitere Stadt dazu.

Somit können blinde und hochgradig sehgeschädigte Menschen für die Fahrt zu Ämtern, Fachärzten, Vorstellungsgesprächen, Anwaltsterminen und Ähnlichem den kostenlosen Begleitservice jetzt auch bei uns in Hückelhoven nutzen. Als verlässlicher Ansprechpartner steht Fahrer Ralf Helbing den „Kunden“ montags bis freitags zwischen 9 und 16 Uhr zur Verfügung. Am besten man ruft mindestens zwei Tage vor Wunschtermin über die Rufnummer 0160 – 92 308 792 an und reserviert eine kostenlose Fahrt.

Der Dienst ist allerdings nur für wichtige Angelegenheiten gedacht. Für Einkäufe, Besuche beim Hausarzt oder Treffen mit Freunden kann man den Dienst nicht nutzen.

Seit dem 01.06.2011 ist Frau Silke Betz die Schwerbehindertenbeauftragte der Stadt Hückelhoven. Als Mitarbeiterin der Stadtverwaltung fungiert sie als Bindeglied zwischen den Bürgern der Stadt und der Verwaltung. Die Anliegen, Sorgen und Anregungen von Menschen mit Behinderung werden unbürokratisch gehört und nach Möglichkeit umgesetzt.

Frau Betz ist durch einen Presseartikel auf den Blindenfahrdienst aufmerksam geworden. Sie hat sich dafür eingesetzt, dass dieser auch in Hückelhoven angeboten wird, damit der Alltag von blinden und sehbehinderten Bürgerinnen und Bürgern ein kleines Stück einfacher zu bewältigen ist.

Foto (vlnr)

Bürgermeister Bernd Jansen, Schwerbehindertenbeauftragte Silke Betz, Izedin Kamberi (sehbehindert), Ralf Helbing (Fahrer Blindenfahrdienst)

Quelle:

Stadt Hückelhoven

By CUH

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